Review: Samadhi – Alles EP
Letzten Freitag gab Samadhi offiziell bekannt, dass er sein kommendes Album „Alles&mehr“ bei der Stuttgarter Soundschmiede TerraSound veröffentlichen wird. Und da das vielzitierte Sprichwort „Vorfreude ist die schönste Freude“ tatsächlich völliger Quatsch ist, schickt er zur Wartezeitverkürzung die kostenlose EP „Alles“ voraus.
Drei neue von WhiteChocolateMusic und Jopez produzierte Tracks befinden sich nach dem Download auf dem Rechner und decken eine große akustische Bandbreite ab. Vom elektronischen Abrisskommando über den motivationsstiftenden Pop bis hin zum zurückgelehnten, klassischen HipHop-Feierabend-Joint, weiß der Extended Player trotz des geringen Umfangs maximal zu variieren. Obendrauf können Freizeit-Rapper auf dem Bonus-Instrumental wahlweise Karaoke spielen oder mit eigenen Zeilen ihr Bestes geben.
Inhaltlich geht Samadhi den sicheren Weg aus Retro- und Prospektive. Durchgeknallte Songkonzepte, in denen er Räuberpistolen erzählt, sind nicht seins. Denn Samadhi ist „im jetzt auf der Straße, im Herz Richtung Eimsbush”, was ein vermeintlich misanthropisches „Fick Dich Welt“ ganz schnell zur Kollektiv-Hymne macht. Außerdem weiß der Stuttgarter Rapper gut genug, dass die altbekannte Frage nach dem eignen Platz im Leben immer noch die spannendste und für die Generation Facebook womöglich die elementarste ist („Whether U Like It“). Und wenn Samadhi alles, was ihn fertig macht, motiviert, („Fick Dich Welt“) haben wir es vermutlich mit jemandem zu tun, der auch in Zukunft noch die eine oder andere nachvollziehbare Geschichte zu erzählen hat.
Samadhi erschlägt den Hörer mit der „Alles EP“ nicht, sondern gibt ihm eine faire Chance, sich erst einmal im kleinen Rahmen mit seiner Musik vertraut zu machen, bevor im September das große Album „Alles&mehr“ erscheint. Das Heißmachen ist ihm gelungen.
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