Hidden Gems: Fünf Spiele, die zu Unrecht untergegangen sind
Die Welt kann ungerecht sein – vor allem zu Hidden Gems. Diese fünf Videospiele hat kaum jemand gespielt, obwohl sie es verdient hätten.
Schlechtes Marketing, ein miserabler Vorgänger oder zu starke Konkurrenz – es gibt viele Gründe, weshalb ein gutes Videospiel floppt. Das ist schade für die Entwickler_innen, aber auch für die Spieler_innen, die sich offensichtlich hervorragende Titel entgehen lassen. Stellvertretend für „Ōkami“, „Lair“, „Brütal Legend“, „Grim Fandango“ und all die anderen Ladenhüter präsentieren wir euch fünf Hidden Gems, bei denen der Misserfolg besonders tragisch ist.
Spec Ops: The Line
Die “Spec Ops”-Reihe blickt auf eine Historie zurück, die 1998 mit “Specs Ops: Rangers Lead the Way” ihren Anfang nahm. Damals wurde das Spiel von den Zombie Studios entwickelt und von Ripcord Games veröffentlicht. Der 2012 erschienene neunte Serienteil „The Line“ kommt von Yager Development. Das deutsche Entwicklerstudio schuf einen Third-Person-Shooter, der die Spieler_innen mit den Konsequenzen des Handelns konfrontiert. Die Süddeutsche Zeitung schrieb in einer Review: „Spec Ops zwingt den Spieler nicht nur zu töten, sondern auch die Toten aus der Nähe anzusehen, ihm vor Augen zu führen, was er getan hat.“ Beim Deutschen Entwicklerpreis 2012 heimste das Spiel fünf Auszeichnungen ein, was nichts nutzte, denn Publisher 2K war von den Verkaufszahlen enttäuscht.
Titanfall 2
Der beste First-Person-Shooter der Welt hat keine Chance, wenn er zeitgleich mit “Call of Duty” und „Battlefield“ veröffentlicht wird. Electronic Arts erwartete Verkäufe von neun bis zehn Millionen Einheiten, das Spiel verpasste das Ziel jedoch und schaffte es zum Beispiel in Großbritannien nur auf Platz vier der Charts. Dabei punktet „Titanfall 2“ mit einem Multiplayer, der dem thematisch ähnlichen „Call of Duty: Infinite Warfare“ in nichts nachsteht. Darüber hinaus besitzt das Spiel eine Singleplayer-Kampagne, die im Laufe ihrer knapp achtstündigen Dauer an den Bildschirm fesselt.
Watch Dogs 2
Der Vorgänger enttäuscht in vielen Punkten: Grafik, Missionsdesign, Hauptfigur. Der Nachfolger machte alles besser. Doch Videospieler_innen vergessen nicht und so blieben die Verkaufszahlen von „Watch Dogs 2“ hinter den Erwartungen zurück. Ein knappes Jahr nach der Veröffentlichung konnten sich die Verkäufe des Open-World-Spiels zwar in einem zufriedenstellenden Bereich einpendeln, doch das Vertrauen in die Ubisoft-Marke ist immer noch belastet. Das zeigt das ebenfalls eher mäßig verkaufte “Watch Dogs 3” von 2020.
Tearaway
“Tearaway” kann nichts für seinen Misserfolg. 2013 erschien das Plattform-Adventure exklusiv für die PlayStation Vita, die seit Erscheinen selbst mit Verkaufs- und Relevanzproblemen zu kämpfen hat. Jammerschade, denn „Tearaway“ nutzt nicht nur die einmaligen Features der Handheld-Konsole wie Touchpad oder Kamera, sondern bietet auch zuckersüße Grafik und eine bezaubernde Geschichte rund um die Boten Iota und Atoi. Zum Glück wurde das Spiel 2015 unter dem Namen „Tearaway Unfolded“ überarbeitet und mit entsprechend angepassten Features für die PlayStation 4 veröffentlicht. Leider floppte das Spiel im zweiten Anlauf ebenso.
Beyond Good & Evil
Zusammen mit Schwein Pey’j deckt Reporterin Jade eine Verschwörung auf dem Planeten Hyllis auf. Und wer glaubt, dass das eine bierernste Angelegenheit ist, für die das „Bourne“-Universum in ein Sci-Fi-Szenario verlegt wurde, täuscht sich. „Beyond Good & Evil“ ist ein gelungenes Action-Adventure, das auf eine ausgearbeitete Welt und liebenswürdige Charaktere setzt. Jedoch spiegelte sich das nicht in den Verkäufen wider, weshalb die Pläne für eine Trilogie begraben wurden. Mit der Zeit hat sich dennoch eine Anhängerschaft gebildet, die die Fahne für „Beyond Good & Evil“ hochhält. So viel Liebe zum Spiel hatten auch die Chefs von Ubisoft bemerkt, die 2011 ein HD-Remaster veröffentlichten und mittlerweile an einem zweiten Teil arbeiten.
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