Beatbunker – Kein Ende in Sicht
VÖ: 2007 // Label: Beatbunker Records
Beatbaron, Brasco, E.ZY, Ganesch, Kaszdro, Kazbah und Raphiness öffnen den Beatbunker. „Kein Ende in Sicht“ ist ein überraschend gutes Album.
Das Artwork und der Name schrecken erst einmal ab: Wieder so ein deutsches Standard-Rap-Album, das sich sowohl inhaltlich als auch technisch kopiert und nicht durch eigene Ideen überzeugt? Doch bloß nicht täuschen lassen. Denn das Künstlerkollektiv Beatbunker hat mit „Kein Ende in Sicht“ ein überraschend gutes Album veröffentlicht. Laut Homepage besteht Beatbunker aus Beatbaron, Brasco, E.ZY, Ganesch, Kaszdro, Kazbah und Raphiness. Die ebenfalls vertretenen Frank Stone und DMC werden zumindest auf der Webseite nicht gelistet.
Neben einigen belanglosen Representern, die ab und zu mit Vergleichen („Mehr Bombenlines als der englische Nahverkehr“) und Doppelreimen daherkommen, stechen vor allem die Konzeptsongs heraus. So erzählen Ganesch und Kaszdro auf „Was du nicht kennst“ eindrücklich von Intoleranz. „A.M.O.K.“ geht einem ähnlich nah. Denn darin berichten die Rapper von einem Außenseiter, der sich mit einem Amoklauf an seinen Klassenkameraden und Lehrern rächen möchte. „Endstation Irak“ ist nicht – wie erst befürchtet – das halbintelligente Statement zur US-Außenpolitik. Stattdessen versetzen sich Beatbunker sowohl in einen amerikanischen Soldaten als auch einen irakischen Bürger hinein.
Ergänzt werden diese schweren, aber gelungenen Brocken durch maue Stories aus dem Club („Clubshit“), Berichte über den eigenen Hustle („Kein Ende in Sicht“) und uninspirierte „Kopf hoch“-Hymnen („Hin & her“). Negativ fallen zudem die selbst eingesungenen Hooks auf. „Philosophie“ flippt zudem dasselbe Sample wie Kanye West in „Diamonds From Sierra Leone“. Trotzdem ist “Kein Ende in Sicht” eine positive Überraschung.
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