Review: Captain America – The First Avenger
“When Captain America throws his mighty shield, all those who chose to oppose his shield must yield.”
Nach Iron-Man, Hulk und Thor darf nun Marvels viertes Aushängeschild Blockbuster-Luft schnuppern: Captain America. Unter der Regie von Jumanji-Macher Joe Johnston präsentiert sich der erste Rächer dem ganz großen Publikum und macht dank spektakulärer Optik vermutlich auch dem verbittertsten Iraker Spaß.
Die Geschichte ist bekannt: Steve Rogers will den Nazis in den Arsch treten, darf aber nicht, da er rein körperlich auf dem Stand eines zwölfjährigen WoW-Spielers ist. Dafür stimmt seine Einstellung und wichtige Regierungsfritzen entscheiden sich, ihn für ein spezielles Supersoldatenprogramm einzusetzen. Captain America wird geboren und entwickelt sich zu einem Maskottchen der US Army. Vielen gefällt das. Vielen, nur nicht den eigenen Jungs an der Front und natürlich Rogers selbst. Deshalb geschieht das, was geschehen muss. Der Captain nimmt im Alleingang halb Nazideutschland auseinander und sieht dabei verdammt cool aus.
Chris Evans spielt Captain America wie einen sympathischen Quarterback, der die Ballkönigin mit nach Hause nimmt und trotzdem gute Schulnoten schreibt. Ein All-American eben. Auch Tommy Lee Jones gibt sich routiniert und weiß spätestens seit seinen Batman-Forever-Erfahrungen wie er mit Filmen dieser Art umzugehen hat. Hayley Atwell mimt das starke Männchen, das zuschlägt, wenn der Rüppel von nebenan Stierhormone gefrühstückt hat. Und Hugo Weavings Part als Obernazi Red Skull hätte sowieso nur Christoph Waltz besser gemacht.
Die Sorge, dass es sich bei dem Film um einen Amerika-Propagandafilm handeln könnte, muss man nicht haben. „Captain America: The First Avenger“ nimmt sich zum Glück selber nicht allzu ernst und ist gerade deshalb auch für Nicht-Amerikaner ein Vergnügen. Es geht nicht darum, dass die Amis die Weltpolizei stellen, sondern darum, dass der Einzelne couragiert an seinen Träumen und Einstellungen festhalten sollte. Rolemodel-Parade.
„Captain America: The First Avenger“ ist einer der besseren Superheldenfilme. 124 Minuten, in denen die Welt auch am Abgrund noch Freizeitparkcharakter besitzt. Geschichtsunterricht der bekloppten Art eben.
http://www.youtube.com/watch?v=kft7UaT5GOI
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