Die besten weiblichen Videospielhelden
Ob Jill Valentine, Dixie Kong, Ms. Pac-Man oder Nariko, es gibt mehr Videospielheldinnen, als man bei der Menge an Master-Chiefs und Super Marios vermuten könnte. Grund genug, um euch meine liebsten weiblichen Spielfiguren zu präsentieren.
Ich bin es leid, den ewig gleichen männlichen Helden zu spielen, der kahl geschoren und muskelbepackt die Laserkanone schwingt und mit einer drei-Punkt-Landung auf dem Boden des Schlachtfelds aufkommt. Wie erfrischend es da doch ist, wenn mir Videogames wie „Mass Effect“, „Dragon’s Dogma: Dark Arisen“ oder „Mercenaries 2: World In Flames“ die Möglichkeit geben, zwischen einem weiblichen oder männlichen Protagonisten zu wählen. Richtig spannend wird es aber erst dann, wenn Entwickler ein Spiel ausschließlich rund um einen weiblichen Helden konzipieren. Die Videospiellandschaft braucht definitiv mehr starke Frauen, die das Gleiche machen wie ihre männlichen Pendants, ohne dabei auf ihr „Frau sein“ reduziert zu werden. Die aktuellen Diskussionen um die GamerGate-Kontroverse und Anita Sarkeesians „Tropes vs. Women in Video Games“ haben gezeigt, dass auch die Videospielindustrie nicht vor Sexismus gefeit ist. Doch Sexismus ist kein exklusives Problem der Games-Landschaft, sondern ein gesellschaftliches Phänomen. So lange Sexismus toleriert und mit einer gewissen Selbstverständlichkeit in Form von Unterhaltungsmedien konsumiert wird, wird es weiterhin Videospiele, aber auch Filme, Comics, Musik und andere Medien mit sexistischen Inhalten geben.
In diesem Blogbeitrag präsentiere ich euch weibliche Videospielhelden, die ordentlich was auf dem Kasten haben. Bevor wir jedoch mit der Aufzählung meiner persönlichen Highlights beginnen, möchte ich anmerken, dass in diesem Beitrag nur Figuren aufgenommen wurden, die die tragenden Heldinnen ihrer Games sind und auch wirklich selbst gesteuert werden können. Weder Nebendarstellerinnen wie Trip aus „Enslaved“ oder Elizabeth aus „BioShock Infinite“ noch Prügelspielköniginnen wie Sonya Blade aus „Mortal Kombat“ oder Chun-Li aus „Street Fighter“ werden an dieser Stelle genannt. Auch ins beinahe schon Satirische überzogene „Sexpuppen“ wie Juliet Starling aus „Lollipop Chainsaw“ oder Sorceress aus „Dragon’s Crown“ werden nicht erwähnt. Nicht in die Liste geschafft, aber definitiv gepasst, hätten dagegen Samus Aran aus „Metroid“, Faith aus „Mirror’s Edge“ oder Bayonetta aus dem gleichnamigen Spiel. Und ja, weibliche Videospielhelden hervorzuheben und als etwas Lobenswertes darzustellen, ist mitunter positiver Sexismus, was ich an dieser Stelle aber wirklich nicht im Sinn hatte. Doch nun viel Spaß mit meinen starken Frauen aus Videopspielen!
Jade (Beyond Good & Evil)
Die Reporterin Jade rettet in „Beyond Good & Evil“ nicht nur ihren Heimatplaneten Hyllis vor den bösartigen DomZ, nein, sie deckt nebenbei auch noch eine Art Regierungsverschwörung auf. Eine saucoole Hauptdarstellerin, mit der es einfach nur Spaß macht, durch die schicke Comicgrafik zu schlendern. „Beyond Good & Evil“ erschien 2003, wurde 2011 jedoch noch einmal für ein HD-Remake neu aufgelegt.
Clementine (The Walking Dead) & Ellie (The Last Of Us)
Zwei junge Protagonistinnen mit einem ähnlichen Hintergrund: In einer lebensfeindlichen Welt müssen sie sich gegen eine Horde Zombies und eine in die Anarchie verfallene Menschheit zur Wehr setzen. Beide Figuren bekommen in ihren Geschichten erwachsene Männer an die Seite gestellt, die den vermeintlich stärkeren Part des Duos bilden. Doch weit gefehlt, im Laufe des Spiels reifen sowohl Clementine als auch Ellie zu Entscheidungsträgerinnen heran, ohne deren Einsatz alles verloren wäre.
Lara Croft (Tomb Raider)
In ihrer 18jährigen Videospielkarriere wurde die Archäologin zwar stets übersexualisiert und in knappen Outfits dargestellt, auf Grund ihrer Weiblichkeit jedoch nie zum Opfer gierender Männer – im Gegenteil. Lara Croft ist eine intelligente, körperlich starke und finanziell unabhängige Frau, die in keinster Weise auf maskuline Hilfe angewiesen ist. Im Serien-Reboot von 2013 wurde Lara deutlich verletzlicher inszeniert als noch zuvor. Aus einer Beinahvergewaltigung konnte sie sich dennoch mit eigener Kraft befreien und anschließend die halbe Männerwelt zusammenschießen.
Aurora (Child Of Light)
Die kleine Aurora begibt sich in der Fantasiewelt Lemuria auf eine lange Reise zurück nach Hause. Dabei trifft sie auf neue Freunde und Wegbegleiter, aber auch auf gefährliche Monster und fiese Gestalten, die ihr die Krone vom roten Schopf schlagen möchten. Das märchenhaft gestaltete „Child Of Light“ ist mit einer Heldin gesegnet, die mit ihrer kindlichen Naivität nur das gute in der Welt sieht, aber trotzdem stets weiß, was in brenzligen Situationen zu tun ist. Haltung und Mut: Aurora hat beides und verkörpert damit das Klischeebild vom furchtlosen Draufgänger beinahe besser als beispielsweise ein Cole aus der inFAMOUS-Reihe.
Nilin (Remember Me)
Sexy ohne dabei zum Objekt degradiert zu werden, präsentieren die Entwickler von Dontnod Entertainment Nilin aus ihrem Spiel „Remember Me“. In einer Neo-Version von Paris im Jahre 2084 wird die Bevölkerung durch Gehirnimplantate, die Erinnerungen speichern und verändern können, unter Kontrolle gehalten. Nilin, die Heldin des 2013 erschienen Videospiels, versucht diese Gängelung – der Big-Brother-Methode aus Goerge Orwells „1984“ sehr ähnlich – mit Hilfe einer kleinen Gruppe von Rebellen zu beenden.
Nun seid ihr dran: Mit welcher Videospielheldin hattet ihr den meisten Spaß? Wenn ihr die Wahl zwischen weiblicher oder männlicher Figur habt, welche würdet ihr nehmen? Schreibt es in die Kommentare!
Ein toller Beitrag. Ich als Frau spiele viel lieber weibliche Charaktere, in die kann ich mich besser versetzen. Ich denke ich mag Lara Croft am liebsten, aber schwer zu sagen.
Wenn ich die Wahl habe, ist es in jedem Fall eine weibliche Protagonistin bei mir.
Auch ganz tolle / coole weibliche Protagonisten sind meiner Meinung nach Lilith aus Borderlands, Catwoman aus Arkham City – auch wenn man die nur zeitweise spielen kann- Red in Transisor, Ayumi aus X-Blades / Blades of Time und die Söldnerin aus dem ersten Mercenaries – ja, da gab es auch schon eine Frau. 😉
Danke schön! 🙂
Wie gesagt, mich langweilen die ganzen übermaskulinen Figuren mittlerweile. Wenn ich die Möglichkeit habe, eine Frau zu spielen, nutze ich diese. Bei „DC Universe Online“ habe ich mir daher auch einen weiblichen Schurken gebastelt.
Ich kann mich durchaus auch für männliche Pixel-Helden begeistern. Zum Beispiel fand ich Lilith und Roland in Borderlands 2 toll. Die Dialoge zwischen den beiden … wunderbar komisch. Leider konnte man sie ja nicht mehr selber spielen.
Nur ich habe eben lieber eine Frau, wenn man mir schon die Wahl lässt. Männer gibt es ja eh genug. Es ist einfach erfrischend, wenn auch Mal ein Mädel randarf. Abwechslung muss auch bei Spielen sein.
Offenbar stehen aber nach wie vor viele Gamer auf männliche Protagonisten. Ich habe vor einer Weile einmal eine Aussage von einem Entwickler gelesen, weiß leider nicht mehr so. Frauen als Hauptfigur sind wohl eher problematisch, weil die viele vom Kauf abschrecken würden. Verstehe ich so überhaupt nicht, aber kann mir schon vorstellen, dass das so ist. Habe zum Thema weibliche Charaktere schon so manche Diskussion gelesen und es gibt echt viele Jungs die dann schreiben: „Frauen? Wie dämlich, kaufe ich nicht.“ Warum auch immer. 😮
Ich habe solche Aussagen auch schon mitbekommen, habe dafür jedoch überhaupt kein Verständnis. Na ja, hoffentlich wird das peu à peu besser.
Wie ist es moeglich, das Commander (Jordan) Shepard nicht auf der Liste steht? Das ist wirklich eine sehr sehr coole Videospielprotagonistin. Habe Mass Effect 1 mit einem weiblichen Helden durchgespielt. Spiele aber sonst eher maennliche Helden, weiss nicht warum. Vermutlich weil Helden, wenn man das Geschlecht waehlen kann, irgendwann immer irgendwas extrem maennliches tun und ich das gelegentlich albern/unfreiwillig komisch finde wenn eine Frau das macht. Vielleicht kann ich mich auch einfach besser mit maennlichen Helden identifizieren, weil ich selbst so unendlich maennlich bin.
Tomb Raider 2013 fand ich allerdings auch richtig ueberragend. Da hat aber auch die deutsche Synchro einiges hergemacht. Nora Tschirner war Idealbesetzung. Was hab ich mich gefreut als Lara das erste Mal den Mund aufgemacht hat, das war einfach cool.
Ein wirklich toller Beitrag. Doch obwohl ich eine Frau bin und man nun vermuten könnte, dass ich auch eben diese lieber spiele, tendiere ich immer zum männlichen Protagonisten. Warum? Kann ich ehrlich gesagt gar nicht erklären…
Vielleicht weil das erst Spiel das ich gespielt habe Zelda war und ich somit einen männlichen Charakter spielen musste und dadurch mehr darauf fixiert bin… Ich weiß es nicht.
Meine liebste Heldin in Videospielen ist aber denke ich Edna aus Edna bricht aus, denn sie ist sich für nichts zu schade und hat immer einen frechen Spruch auf den Lippen. Sie sagt was man oftmals denkt und ist auch nicht übermäßig hübsch oder süß was sie noch sympatischer macht. Sie ist halt wie du und ich…
Das würde dann ja passen: Ich spiele als Mann nämlich lieber die Frau, wenn ich die Wahl habe. 🙂