Ein Tag im Erlebnispark
Schnappt euch Proviant, löst eine Tageskarte und tretet ein: Ich erzähle von meinen Erlebnis- und Freizeitparkbesuchen!
Alles fing im zarten Alter von fünf Jahren an, denn als frischgebackener Backnanger kam ich nicht um einen Besuch im Ludwigsburger Märchengarten herum. Die großen Erzählungen von Dornröschen bis Rapunzel werden dort – verpackt in kleine Spielstationen und Fahrgeschäfte – zum Leben erweckt. Natürlich nicht vergleichbar mit dem Disney Land, aber für einen Fünfschinkenhoch mit Märchenbuchsammlung genau das Richtige. Genau so richtig war es, auch die restlichen Vergnügungsparkmöglichkeiten der neuen Heimat zu erkunden. Beispielsweise den Schwabenpark mit seinen zugegebenermaßen überschaubaren Attraktionen wie einer Wildwasserbahn, einem Auto-Scooter oder der Mini-Achterbahn „Force One“.
Leser mit Ahnung fragen sich jetzt zu Recht: Warum diese zwei Mini-Parks, wenn wir hier in der näheren Umgebung doch das Freizeit-Resort-Highlight schlechthin haben? Natürlich! Als Kindergarten- und Grundschulgänger, der im Großraum Stuttgart lebte, durfte ein Besuch im sagenumwobenen Tripsdrill nicht fehlen. Der in Cleebronn bei Heilbronn beheimatet Freizeitpark gilt in Deutschland als der älteste seiner Art. Neben der Holzachterbahn „Mammut“ oder dem Freifallturm „Doppelter Donnerbalken“ ist der Park auch für seine Tiergehege und Ausstellungen bekannt. Ich habe an meinem elften Geburtstag übrigens etwas zu wild an den Wasseranlagen geplantscht, weshalb ich mich – zum Missfallen meines Vaters – bei der Heimfahrt klitschnass in den Wagen setzen musste. Kinder.
Ein kleiner aber feiner Ausflug war der in den Filmpark Babelsberg. Rund um das Thema Film- und Fernsehen aus den Berliner Studios treffen kleinere Fahrgeschäfte auf Filmvorführungen und Live-Darbietungen. Wunderbar, aber nicht so wunderbar wie der wohl tollste Vergnügungspark, den ich jemals besuchen durfte: PortAventura! 1995 – im Jahr der Eröffnung – war ich dank unseres Familienurlaubs im größten Erlebnispark Kataloniens. Aufgeteilt in sechs Gebiete (darunter unter anderem China, Polynesien und Mexiko) kam mir das Areal so unendlich riesig vor. Alles wollte ich mitnehmen, fahren und anschauen. Bei der Achterbahn „Dragon Khan“, die bis 2002 die meisten Inversionen der Welt hatte, zog ich mich dann aber mit weichen Knien zurück.
PortAventura war jedoch nicht der letzte ausländische Freizeitpark, den ich mit meinen Füßen betreten habe. Der Walygator Parc im französischen Metz stand im Rahmen unseres Schullandheimaufenthalts auf dem Unternehmungsplan. Zu meiner Zeit hieß der Park noch Walibi Schtroumpf und trug das Motto „Die Schlümpfe“. 1998 wurde der Park verkauft und das Schlumpfthema komplett aufgegeben. Nicht aufgegeben wurde der Gardasee, denn dort befindet sich noch immer das Gardaland. Der größte Freizeitpark Italiens bot mir mit meinen damals 16 Jahren die bestmögliche Unterhaltung von Schwebe- bis Achterbahnen und Freifalltürmen bis 4D-Kinos.
Meine letzte Erlebnisparkerfahrung hatte ich mit dem Hansa-Park in Schleswig-Holstein direkt an der Ostsee. Wie ein Duracell-Häschen, das mit Varta-Batterien fremdgeht, bin ich über das 1977 eröffnete Gelände gerast. Extra früh unter der Woche damit ich die ersten Attraktionen ohne längeres Anstellen genießen konnte. Fünf Achterbahnen – darunter mit dem „Fluch von Novgorod“ die steilste Dunkelachterbahn der Welt – bin ich an diesem schönen Sommertag gefahren, weshalb ich beim Abendessen am liebsten auf den Teller gespuckt als von ihm gegessen hätte.
Zugegebenermaßen ist meine Vergnügungsparkhistorie nicht sonderlich spektakulär und wird sicherlich von so manchem meiner freizeitorientierten Leser locker in den Schatten gestellt werden. Doch ich besuche Erlebnisparks nach wie vor mit kindlicher Freude und daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern, denn weitere Ausflüge sind schon in der Planung. Wie schaut es bei euch aus? Welche Vergnügungsparks habt ihr oder möchtet ihr besuchen? Ich bin gespannt!
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