FREXIT: Das Live Escape Game in Freiburg

Wer sich schon immer mal wie eine Figur aus einem LucasArts-Adventure fühlen wollte, hat nun die Möglichkeit dazu. Room Escape Games sind beliebter denn je und in fast jeder Stadt zu finden. Ich habe mich bei FREXIT in Freiburg freiwillig einschließen lassen.

 

Was vor mehr als zehn Jahren mit Browsergames wie „Crimson Room“ begann, in denen der Spieler – gesteuert aus der Egoperspektive – versucht, durch das Lösen von Rätselaufgaben aus einem verschlossenen Raum zu entfliehen, hat sich mittlerweile von seinen virtuellen Ketten befreit. Live Escape Games nennen sich die zum Leben erweckten Point-&-Click-Adventures und sind derartig populär, dass es entsprechende Einrichtungen inzwischen in jeder mittelgroßen Stadt gibt. Eindeutige Aussagen über den Ursprung von Live Escape Games gibt es hingegen nicht. Ob in Japan, Kalifornien oder Ungarn, überall möchte man den Grundstein für das reale Rätselknacken und das daraus resultierende Entkommen aus den verschlossenen Räumen gelegt haben.

 

Auch in der Breisgaumetropole Freiburg kann man sich seit Juni diesen Jahres für 60 Minuten einschließen lassen. FREXIT heißt die Einrichtung in der Georgener Straße mitten im Industriegebiet, die zwei liebevoll gestaltete Themenräume beheimatet. So gibt es passend zur Region ein Zimmer mit dem Schwerpunkt Schwarzwald und für Menschen, die es weiter weg zieht, den passenden Raum zum Thema Weltreise. Dem Freiburger Studentenmagazin fudder.de erklärte Besitzer Philipp Wirthgen kurz nach Eröffnung seines Geschäfts, warum er an das Konzept glaubt: „Ich bin davon überzeugt, dass Escape Rooms den Zeitgeist treffen; im Moment geht man nicht mehr Essen, sondern veranstaltet Krimi-Dinner, man spielt Quizduell und verabredet sich zu Spieleabenden mit Freunden.“

 

„Ich hab was!“

 

Nun steht man also in dem 15 m² großen Raum, der mit allerlei stimmig zum Thema ausgewählten Accessoires wie Camping-Zelt, Weltkarte, Reisekoffer und Liegestuhl dekoriert wurde. Schnell muss man sich eine Übersicht verschaffen und erste Pläne schmieden, denn die auf eine Stunde begrenzte Zeit läuft nicht nur symbolisch auf dem Bildschirm in der Mitte des Raumes ab. Der eine Spieler durchsucht das mit Reiseführern gefüllte Bücherregal nach möglichen Hinweisen, der andere konzentriert sich auf ein Poster von Ché Guevera, an dem ein spanisches Wörterbuch befestigt wurde. Plötzlich ein lauter Schrei: „Ich hab was!“ Ein Mitspieler wurde fündig und streckt freudig eine kleine Schachtel mit Puzzleteilen in die Luft. Ist das eine Chance, um an den ersten dreistelligen Code zu gelangen, mit dem man eines der vielen Zahlenschlösser im Raum öffnen kann?

 

Neben diesen Puzzles und klassischen Suchaufgaben müssen auch Geschicklichkeitsspielchen sowie Rätsel für die eine gewisse Allgemeinbildung von Nöten ist, gelöst werden. Sollte man auf dem Schlauch stehen, wird per Textnachricht, die auf dem im Raum platzierten Bildschirm erscheint, weitergeholfen. So bleibt man im Spielfluss und muss keine Sorge haben, dass man zu lange an einem nicht lösbaren Rätsel hängenbleibt. Natürlich wird es umso schwieriger, einen Weg aus den Zimmern zu finden, umso kleiner die Gruppe ist. Aufgaben teilen und dabei stets miteinander kommunizieren, ist der sprichwörtliche Schlüssel zum Sieg. Nicht ohne Grund ist das Live Escape Gaming in den letzten Jahren zu einem beliebten teambildenden Event für Firmen geworden. Spannender als ein Abend auf der Bowlingbahn ist es allemal.

 

Klingt wie eine Angelegenheit, an der nicht nur MacGyver Spaß haben könnte. Wer Lust auf FREXIT bekommen hat, kann sich auf der Website über die Räume und Preise informieren. Und wer es nicht bis nach Freiburg schafft, findet auf www.escaperoomgames.de oder www.escape-game.org passende Räumlichkeiten in seiner Stadt.

 

PS: Meine Gruppe hat es übrigens 18 Sekunden vor Ablauf der Zeit aus dem Raum geschafft.