Glossen: Kater in Katar / Das nächste große Ding / Splitterfasernackt

Glossen

Glossen bringen Licht wo Schatten ist, denn Humor kann manchmal helfen. // Foto: Joachim Schnürle

Lachen hilft: In drei Glossen beschäftigen wir uns deshalb mit XXL-Zügen bei der Bahn, der WM in Katar und der drohenden Gasknappheit.

 

Kater in Katar

Heeeeeeelgaaaaaa! Ein Schrei hallt durch die Wüste. In 32 Sprachen kommt es aus allen Himmelsrichtungen zurück. Hélga! Hilja! ヘルガ! Es ist eine zugegebenermaßen ungewöhnliche, aber auch geniale Idee der WM-Organisatoren in Katar. Weil es zu wenige Hotelbetten im Land gibt, sollen die Fußballfans in der Wüste campen. Festival-erprobte Deutsche fordert das selbstverständlich nicht heraus. Im Gegenteil. Sie haben schon jeden Acker zwischen Wacken und Neuhausen ob Eck in einen Müllberg mit Zelten verwandelt. Bis die beiden Headliner am 18. Dezember spielen, wird mit Pint und Pegel auch die Wüste zu einem arabischen Rock im Sand gemacht. Denn im Grunde ist es wie zuhause: Dem Kater in Katar begegnen sie mit einem Frühstücksbier. Die Zeltnachbarn aus Italien beeindrucken sie mit einer deutschen Spezialität: Dosenravioli. Scheiß drauf, Weltmeisterschaft ist nur einmal an Weihnachten. Und wenn die Fans dann in Deutschland mit Sonnenbrand und Festival-Shirt – „WM 2022, ich war dabei“ – aus dem Flieger steigen, müssen sie die neidischen Blicke eben ertragen.

 

Das nächste große Ding

Nach der Einführung der veganen Gemüsebolognese im Bordbistro plant die Bahn schon das nächste große Ding. Weil der Konzern mehr Sitzplätze anbieten möchte, setzt er bald XXL-Züge mit zusätzlichen Wagons ein. Das bringt Bahnreisenden Beinfreiheit und Autofahrern längere Wartezeiten vor geschlossenen Schranken. Nebenbei schafft die Bahn so ein weiteres unschlagbares Argument für die Mobilitätswende. Doch Obacht: Nicht alle Bahnreisenden werden in Zügen mit Überlänge fahren. Betroffen sind laut Bahn nur besonders beliebte Strecken. Gehören Sie allerdings zu den Premiumkunden, die nur in hippen Städten ein- und aussteigen, gibt es noch eines zu beachten. Informieren Sie sich rechtzeitig, ob sich Ihr Sitzplatz im hinteren oder vorderen Zugteil befindet. Denn davon wird abhängen, ob Sie beispielweise am Hamburger Hauptbahnhof oder in Hamburg-Harburg einsteigen müssen.

 

Splitterfasernackt

Frieren per Gesetz – um bei drohender Gasknappheit Energie zu sparen. Was Wirtschaftsminister Habeck da ins Spiel bringt, kann auch nur von einem Grünen-Politiker kommen. Denn was ist auch von einer Partei zu erwarten, die bereits die 1. Klasse in der Bahn, bleifreie Munition beim Jagen und Knecht Ruprecht abschaffen wollte. Perfide erscheint vor allem der Zeitpunkt, zu dem der schöne Robert diese Idee ins Spiel bringt. Eine Hitzewelle plagt derzeit die Bürgerinnen und Bürger. Wer ans Frieren denkt, bekommt keine Angst, sondern Glücksgefühle. Spätestens in vier Monaten ärgern wir uns aber. Dann werden die Folgen dieses Terror-Gesetzes deutlich. Dann kann man nicht mehr splitterfasernackt durch die 150 Quadratmeter Wohnung springen. Der Appell lautet deshalb: Lassen Sie sich nicht täuschen, nur weil die kalte Jahreszeit noch weiter weg ist als Anton Hofreiter von einer Frisur.

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