Ice Cube In The Movies
Bekanntgeworden ist Ice Cube mit Gangsta-Rap, der zwar ordentlich auf die Fresse gab, aber auch immer durch eine gewisse Portion Sozialkritik auffiel. Doch Musik ist schon lange nicht mehr die Haupteinnahmequelle des O’Shea Jackson. Das in Crenshaw geborene N.W.A.-Gründungsmitglied verdient sich seine Brötchen mittlerweile hauptsächlich als Schauspieler, Drehbuchautor, Regisseur und Produzent. Kein Wunder, dass er bis zum heutigen Tage in weit über 30 Projekte involviert war.
Alles fing 1991 an. Nachdem es Cube auf musikalischem Wege bis ganz nach oben geschafft hat, bekommt er ein Filmangebot für eine Rolle, die zu ihm passen sollte wie Unten-ohne-Bilder zu Paris Hilton. Im Ghetto-Drama „Boyz-N-The-Hood“ mimte er mit der Figur des Doughboys eine verschärfte Version seiner selbst und überzeugte damit auf ganzer Linie. Ein Jahr später folgte eine ähnlich offensichtliche Hauptrolle in Walter Hills „Trespass“.
Danach wurde es rein filmtechnisch erst einmal ruhig um Amerikkka’s Most Wanted, bevor er 1995 zum cinematischen Rundumschlag ausholte. Mit „The Glass Shield“ und „Higher Learning“ spielte er gleich in zwei ausgewählten B-Movie-Dramen mit, in denen er noch einmal ordentlich Erfahrungspunkte sammeln konnte. Denn mit seinem nächsten Projekt sollte aus dem schauspielernden Rapper mit einem angeborenen Talent eine ernstzunehmende Persönlichkeit im Filmgeschäft werden.
„Friday“ stürmte im April 1995 die Kinokassen und spielte einen Umsatz von knapp 30 Millionen Dollar ein. Die banale Kifferfilm-Blaupause wurde von Ice Cube höchstpersönlich geschrieben und produziert und galt als Startschuss für eine ganze Reihe von leichten Pro-Sieben-Montagmorgen-Komödien, die allesamt aus der Feder des Rappers stammten. Egal ob die Filme „Barbershop“, „Barbershop 2: Back In Business“, „Sind wir schon da?“, „Sind wir endlich fertig?“, „First Sunday“, „Next Friday“ oder „Friday After Next“ hießen, die Formel war immer dieselbe und funktionierte auf ihre Art perfekt: Ice Cube spielt den coolen HipHopper, der auch dem weißen Amerika gefällt und wird dabei von einem dümmlichen Sidekick, wahlweise Chris Tucker, Tracey Morgan oder Mike Epps, unterstützt.
Doch auch im Action-Segment konnte der sympathische Gutesser Fuß fassen. An der Seite von George Clooney und Mark Wahlberg schnupperte er 1999 im Kriegsfilm „Three Kings“ Blockbuster-Luft. 2004 kam „Hart am Limit“ in die Kinos und Cube spielte in der mit Motorrädern ausgestatteten Antwort auf „Fast & Furious“ den bösen Gangführer, der eigentlich auf der guten Seite und somit, wie sollte es auch anders sein, gegen die Cops kämpfte. An dieser Stelle muss selbstverständlich ebenfalls die mittelmäßige Fortsetzung von „xXx“, in der Ice Cube in die Fußstapfen von Vin Diesel treten durfte, erwähnt werden.
Und es wird auch in Zukunft nicht ruhig bleiben im Leben des 42jährigen Westside-Connection-Mitglieds. Nachdem er im November letzten Jahres sein mit 44.000 Einheiten verkauftes Album „I Am The West“ verhältnismäßig gegen die Wand fuhr, muss der Kinosaal statt der Konzertbühnen herhalten. Noch dieses Jahr soll das mit Woody Harrelson gedrehte Polizeidrama „Rampart“ erscheinen. Und 2012 beendet Ice Cube mit „Last Friday“ seine Gras-Reihe, bevor er dann als Capt. Dickson in der Verfilmung der 80er Jahre Kultserie „21 Jump Street“ mitmischt. Der Mann war halt noch nie ein Faulenzer: „This is my town, I run it, you walk it. You just now learnin’ the game, I taught it!”
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