Kaum zu glauben: Tyler, The Creator hasst seine Stimme
Dreht die Welt denn völlig durch? Der Typ mit der vielleicht markantesten Stimme im Rap, hasst eben diese.
“It’s mostly tha voice, that gets you up”, stellte Guru schon vor 24 Jahren fest. Eine charismatische Stimme ist das A und O eines Rappers, denn wer nach wenigen Silben erkannt wird, besitzt einen Wettbewerbsvorteil. Erstaunlicherweise sieht das Reibeisenstimme Tyler, the Creator anders. In einem Interview mit GQ schimpfte er über seine Stimme und erklärte auch warum: „I hate my voice and I think – it’s not a full thought or theory yet – but I think there are certain voices that can make it into a mainstream world because of the tone that they’re in.”
Seine Fans werden entsetzt aufschreien, lieben sie das gänsehauterzeugende Organ ihres Lieblingsrappers doch so sehr. Wenn er in einem „Who Dat Boy“ zu hektischen Streichern und schwerem Bass Zeilen wie „I’m a goddamn artist / You can give me some markers and I’ll draw you a closet“ rappt, würde die Stimme keines anderen Rappers besser passen. Der auf dem Song gefeaturte A$AP Rocky kann ein Lied davon singen, denn dieser geht klanglich gegen seinen Mitstreiter unter.
Wie sich der Kalifornier das perfekte Stimmorgan vorstellt, führte er im Interview ebenfalls aus: „People like Jay, ‘Ye, Drake, you know, Kendrick Lamar. It’s a world that their voice lives in. It’s not too high and squeaky, and it’s not too low and bassy, it’s not too abrasive and raspy.” Bleibt zu hoffen, dass der Hass nicht so weit geht, dass sich Tyler, the Creator vom Mikrofon zurückzieht. War es doch seine gruselige Horrorstimme, die einen Teil der Odd-Future-Faszination vor zehn Jahren ausmachte.
Tyler, The Creators aktuelles Album “Flower Boy” erschien am 21. Juli 2017.
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