Mischkassetten-Wahnsinn #3: Mai 2011
Die hier vorgestellten HipHop-Mixtapes habe ich im Laufe eines Monats gehört. Sie sind kostenlos und können auf einschlägigen Download-Portalen heruntergeladen werden.
Mit „Illicite – The Prequel“ meldet sich Ruhrpott-Legende Ercandize zurück. Das Gelbe vom Ei ist es nicht gerade, aber wenn man seinen Ansagen auf dem recht kurzen Mixtape Glauben schenken möchte, dann hat er Rap sowieso nicht mehr nötig. Wer’s braucht, soll’s downloaden.
JD’s Rap-Blog und Playmuzikk präsentieren den zweiten Teil ihres kostenlosen Samplers „Frisches Blut“. Zehn Stücke von deutschen Unteruntergrundrappern, die allesamt im gehobenen Durchschnitt herum torkeln. Für ein paar Hördurchgänge reicht es auf jeden Fall.
Mit Support vom XXL Mag kommt Stalleys „Lincoln Way Nights“-Mixtape daher. Intelligente Autofahrmusik soll das laut virtuellem Beipackzettel sein. Mag sein. Bleibt trotzdem nur bedingt im Gedächtnis hängen.
D12 melden sich mit ihrem Mixtape „Return Of The Dozen Vol. 2“ zurück. Unspektakuläre Kost, die man so erwartet hat. Ein bisschen witzig. Ein bisschen hiphoppig. Ein bisschen ernsthaft. Ist ja auch nicht immer das Schlechteste.
Wurde Fashawn von der Presse nicht mal zum nächsten großen Ding erklärt? Jetzt ist er jedenfalls mit einem weiteren Lebenszeichen zurück. Der zweite Teil seiner „Higher Learning“-Mixtapereihe kann nicht alles, aber viel. Fans greifen zu, der Rest würde auch nix verpassen.
Keine missglückten HipPop-Versuche, sondern straighten Rap gibt es auf „The Fly 2: The Transformation“ von Willie The Kid. Bis auf eine Ausnahme ist da nix radiotaugliches dabei. Sehr gut.
RapSody erzählt auf „Return Of The B-Girl“ mit seichter Frauenstimme von damals. Als alles besser und wir noch jung waren. Geilo.
Musik, die man nachts durch die Stadt fahrend hören kann, besorgt uns diesen Monat Kendrick Lamar mit „Overly Dedicated“. Da sticht zwar nix heraus, aber das Tape im Gesamten geht voll in Ordnung.
DJ Dramas Gangsta-Grillz-Serie geht in eine neue Runde: „Revolutionary But Gangsta Grillz“. Dead Prez fordern uns dazu auf, dass wir das Radio ausmachen und ihnen zuhören. Die können hier nämlich auch wie Radio. Gutes Ding.
Zusammen mit den beiden Mixtape-Könnern DJ Smallz und DJ Khaled haut Bali die zweite Runde von „The Come Up“ raus. „All Work No Sleep“ lautet das Motto der 22 Anspielpunkte. Ein bisschen fühlt man sich schon erschlagen von der Menge an Tracks. Mit ein paar Abstrichen wäre das Ding der Hammer geworden.
2Pacs Homies die Outlawz servieren uns ihr neues Mixtape „Killuminati 2K10“. Braucht man jetzt nicht wirklich, kann man sich aber, gerade bei den sommerlichen Temperaturen, auf den Player ziehen und durch die Stadt maschieren.
Torae beglückt uns mit seinem neuen Mini-Mixtape „Heart Failure“, auf dem sich alles rund um Liebe, Sex, Gefühle und Herzschmerz dreht. Ganz klarer Fall: Nix von und für schlechte Menschen.
„The Interlude“ schimpft sich Kid Daytonas neustes Werk. Gut gemacht, aber relativ langweilig. Features haben unter anderem Styles P., Aloe Blacc und Freddie Gibbs besorgt.
Mixtape des Monats: „Movies On Demand 2“ von Consequence. 15 sichere Schüsse, die ganz viel 94er-Jahre-Luft atmen und mit Gastbeiträgen von MOP, Mac Miller und Talib Kweli aufwarten.
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