Nintendo Switch – Hype ohne Grund!
Am 3. März 2017 erscheint die Nintendo Switch. Der Hype ist riesig, doch einen wirklichen Grund gibt es dafür nicht.
Als am Vormittag des 13. Januars Deutschlands Spielejournalisten über die sozialen Medien mit fast kindlicher Begeisterung vom Switch-Event in Frankfurt berichteten, war der Hype um Nintendos neue Konsole längst losgetreten. Noch am gleichen Vormittag waren Vorbestellungen möglich. Nach wenigen Stunden meldeten erste Anbieter wie Amazon, dass ihre zugeteilten Kontingente bereits aufgebraucht seien.
Nintendo dürfte über diese Nachrichten mehr als erfreut sein, denn das Vorgängermodell Wii U enttäuschte durch sehr schwache Verkaufszahlen von rund 14 Millionen Konsolen. Zahlen, die für den japanischen Soft- und Hardwarehersteller ungewohnt waren. Mit rund 155 Millionen verkauften Nintendo DS, 120 Millionen Game Boys und 102 Millionen Wiis hatte sich Nintendo an große Umsätze gewöhnt.
Mangelnde Unterstützung seitens der Dritthersteller, Technik, die der Konkurrenz zumindest in den letzten Jahren hinterherhinkte und Marketing, das vor allem bei der Wii-U-Einführung völlig floppte, sind nur einige Punkte, die in der Firmenzentrale in Kyoto aufgearbeitet werden mussten. Aus diesem Grund setzt Nintendo nun vermutlich auf das, was sie am besten können: Neue Ideen und portable Hardware. So ist die Switch ein Bastard aus Heim- und Mobilkonsole geworden.
Wenig Leistung für viel Geld
Ähnlich wie die PlayStation Vita ist die Switch für das Spielen unterwegs ausgelegt. Daheim angekommen, kann sie an eine Docking-Station angeschlossen und über den Fernsehbildschirm genutzt werden. Das ist selbstgeschaffene Konkurrenz zum eigenen Besteller Nintendo 3DS. Die technische Ausstattung, die für ein so anspruchsvolles Vorhaben genutzt wird, klingt okay, aber definitiv nicht spektakulär.
Die Bildschirmauflösung der Konsole im mobilen Modus beträgt 1.280 x 720 Pixel. Das iPhone 7 schafft im Vergleich 1334 x 750 Pixel. An die Docking-Station angeschlossen, zaubert die Konsole eine Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixel auf den Bildschirm. Die PlayStation 4 Pro schafft bereits jetzt die in wenigen Jahren auf Konsolen sicherlich übliche 4K-Auflösung. Je nach Spiel schwanken die Akkulaufzeiten zwischen 2,5 und 6,5 Stunden. Das ist vergleichbar mit der 2012 in Europa erschienenen PlayStation Vita.
Am deutlichsten wird die Enttäuschung über die Technik, wenn die Wii-U- und die Switch-Versionen von „The Legend of Zelda: Breath of the Wild“ verglichen werden. Zwar wird das Spiel auf der Switch mit verhältnismäßig schwachen 900p besser skaliert als auf der Wii U mit 720p, doch die Bildrate von 30 fps ist bei beiden Konsolen identisch. Zu wenig für eine Konsole, die im Jahre 2017 erscheint. Vom internen Speicher mit 32 GB (übrigens die gleiche Größe wie bei der Wii U) ganz zu schweigen.
Den angeblich günstigen Preis von 329 Euro nun als Argument für die technischen Abstriche hervorzuheben, ist zu kurzsichtig gedacht. Denn legt man den Pro Controller, „The Legend of Zelda: Breath of the Wild“, eine Schutztasche, ein zweites Joy-Con-Set und die passende Aufladehalterung zusätzlich in den Warenkorb, ergibt das eine Rechnung von knapp 600 Euro. Außerdem soll ein kostenpflichtiger Online-Modus – ähnlich wie PlayStation Plus und Xbox Live – nach einer Gratisphase folgen.
Hauptsache die Spiele stimmen!
Alles verkraftbar, wenn die Spiele stimmen. Und die Ankündigung, pünktlich zum Launch wird es ein neues Zelda geben, schlug entsprechend ein wie Links Bumerang. Doch alles, was dieser Bekanntgabe folgte, war Grillenzirpen. Lediglich sieben Titel stehen zum Erscheinungstag zur Verfügung. Mit „Just Dance 2017“ und „1 2 Switch“ sind darunter sogar zwei Tanz- und Partyspiele, die ihre Abnehmer sicherlich nicht unter den Hardcore-Gamern finden werden.
Zugegebenermaßen richten sich Nintendo-Konsolen nicht gezielt an Hardcore-Gamer (obwohl das der bereits erwähnte Pro Controller vermuten lässt), doch auch Gelegenheitsspieler hätten sich sicherlich über ein für Launch-Line-Ups übliches Rennspiel gefreut. Das folgt erst acht Wochen nach Release mit einer Neuauflage von „Mario Kart 8“. Bereits erhältliche Spiele und besagte Neuauflagen machen einen großen Teil der mageren Liste von 33 für 2017 angekündigten Titeln aus.
Das alles klingt nicht nach den besten Voraussetzungen für eine Konsole, die die nächsten Jahre mit der Xbox Scorpio und PlayStation 4 Pro konkurrieren möchte. Dennoch ist die Lust der Spieler groß. Sind es die Erinnerungen an die Kindheit, die die Nintendo-Produkte immer wieder wecken? Sind es die knuffigen Charaktere rund um Mario, Link und Kirby? Oder sind es die völlig auf den Spielspaß heruntergedampften Konzepte à la „Mario Kart“, „Smash Bros.“ und „Mario Party“? Wir werden es sehen, wenn die Glücklichen, die rechtzeitig vorbestellt haben, am 3. März ihre Nintendo-Switch-Konsolen auspacken.
Für die meisten Gamer dürfte es keinen Grund geben, sich eine Switch, ein zusätzliches Paar Joy-Con und einen Pro Controller zu holen. 😉 MIt dem paar im Lieferumfang beiliegenden Joy-Con können bereits zwei Spieler aktiv werden. Sollte man dann direkt noch einen Pro Controller kaufen, hat man schon die Möglichkeit zu dritt zu spielen. Die meisten dürften damit locker klarkommen. Couch-Koop wird ja ohnehin immer seltener verwendet und drei Kumpels haben im Jahr 2016 wohl nur noch die wenigstens auf dem Sofa rumsitzen. Selbst wenn doch, kann man ganz altmodisch Controller rumreichen und abwechselnd spielen. Was früher super funktionierte, klappt bei so kurzweiligen Games wie Arms und Mario Kart 8 Deluxe mit ziemlicher Sicherheit auch heute noch. Sollte man überhaupt je in diese Lage kommen, weil man so viele Spieler daheim versammelt bekommt, was selten und bei den wenigsten der Fall sein wird.
Man kann den nicht enthaltenden Pro Controller zudem gut verkraften. Spielt man im Handheld Modus, ist die Switch eh wie ein großer Handheld und es gibt keinerlei Grund für den Pro Controller. Und auch sonst kommt man ganz gut mit den Joy-Con + der Halterung aus, womit man einen Controller bekommt. Der mag nicht so wunderbar ergonomisch wie ein Pro Controller sein, reicht aber für die meisten Leute locker aus, um den Pro Controller wegzulassen, oder zumindest mit dem Kauf zu warten. In ein paar Monaten gibt´s dann wieder allerspästens Bundles von Händlern, die dir zum Controller noch ein Spiel dazu packen. Nur kann man die Zeit bis dahin besser überbrücken, als bei so manch anderem Konkurrenzprodukt. Man bekommt von Haus aus genug mit, um ohne weitere Kosten zu zweit spielen zu können und mit der Halterung hat man einen halt sehr kantigen normalen Controller. Ich selbst falle wohl sehr klar in den Bereich Coregamer. Trotzdem habe ich keinen Pro Controller vorbestellt.
Und die Leistung spielt letztlich denke ich gar keine so große Rolle, wie sie ihr einige gern zuschreiben. Ein Beispiel nennst du ja oben selbst: den Nintendo 3DS. Die Vita ist deutlich stärker und der 3DS wirkt im Vergleich sehr stark auf der Brust. Verkaufen tut sich aber nur der 3DS gut. Die Wii war – wie du auch schreibst – ein Verkaufsschlager. An der Technik kann es auch da nicht gelegen haben. Die Leistung war eher mau.
Schaut man sich dann noch die Differenz guter und aktueller Gaming PC und Konsolen / Handhelds / andere Mobilgeräte an, gibt es eigentlich gar keinen Grund, etwas anderes als einen brauchbaren PC zu kaufen. Trotzdem werden Konsolen millionenfach verkauft, Handys auch und Handhelds ebenso.
Und Handhelds sind auch noch so ein Punkt. Der 3DS erlebt gerade seinen zweiten Frühling. Dabei haben viele Menschen in Gesellschaften wie unserer Smartphones, für die es tonnenweise kostenlose und auch tonnenweise sehr günstige Spiele gibt. Ich denke die Leistung wird als Kauffaktor sehr gern überschätzt.
Nintendo dürfte es auch nicht so sehr nötig haben, mit Sony oder Microsoft zu konkurieren. Was Nintendo hat, kann Sony nicht bieten und Microsoft auch nicht. Nintendo hat eine Konsole, die man auch unterwegs nutzen kann ohne nennenswerten Aufwand und Nintendo hat die typischen Nintendospiele. Nintendo hat Pokémon, Zelda und Mario. Die brauchen kein 4K.
Wenn ich mir so die Meinungen der Switch Vorbesteller ansehen, fällt dabei auch oft auf, dass viele die Mobileigenschaft der Switch scheinbar sehr schätzen. In diesem Punkt ist man eben allen anderen überlegen. Es gibt kein vergleichbares Gerät auf dem Markt – jedenfalls keines welches einen Namen wie Nintendo hätte. Und gerade die Leute die wegen dem Mobilepart angesprochen wurden, dürften sich an der Leistung wenig stören. Die ist nämlich für einen Handheld dann wiederum super.
Der Preis wird die Coregamer die Fans von Big N sind aber so oder so wohl nicht großartig abschrecken, da man im Grunde genommen keinen außergewöhnlichen Preis hat. Kaufe ich mir Handheld + Konsole, zahle ich mehr. Kaufe ich mir eine Konsole von Sony / Microsoft, mit zusätlichen Controllern und nem aktuellen AAA-Spiel zahle ich höchstwahrscheinlich kaum bis gar nichts weniger. Will ich so Späße wie den Microsoft Elite Controller eh nicht. Will ich sogar PlayStation VR, komme ich sogar deutlich teurer. Kosten sind da letztlich also sehr relativ. Ich habe die Xbox One eine ganze Weile nach Launch gekauft. Allein die Konsole hat da noch 400 Euro gekostet in einer 1TB Variante. Dafür gab es ein Spiel dazu, aber sonst auch keinen Controller und nix. Die Konsole war aber da auch schon arg lang auf dem Markt. 😉
Ui, ein ganz schön langer Kommentar. Ich versuch mal auf alles einzugehen. 😉
Ich mag Couch-Koops und spiele sie ziemlich häufig. In meinem Freundeskreis sehr beliebt sind bspw. “Towerfall Ascension” oder “Sportsfriends”. Warum sollten 2016 nur noch bei den wenigsten Spielern drei Kumpels auf dem Sofa herumsitzen? Bei mir findet definitiv sehr viel in trauter Gemeinsamkeit vor dem Fernseher statt.
Logisch greife ich zu einem Pro Controller, wenn dieser ergonomischer in der Hand liegt. Bei der PlayStation habe ich mir ja auch das richtige Headset nachgekauft, statt diese beigelegten In-Ear-Kopfhörer zu verwenden. Wenn ich Stunden in die Zockerei stecke, dann möchte ich das auch auf die angenehmste Art und Weise also mit dem besten verfügbaren Equipment tun.
Die Leistung der Konsole gebe ich nicht als Argument für Veraufschancen an. Bei der Vita und der Wii lag es – um es wirklich nur auf das Elementarste herunterzubrechen – an gutem bzw. schlechtem Marketing. Mir geht es darum, dass da ein Konzern ein Produkt verkauft, dass technisch schlechter als das der Konkurrenz ist. Obowhl das Konkurrenzprodukt bereits 2013 erschienen ist.
Der Punkt mit den Gaming-PCs ist ein Totschlagargument. Außerdem bewegt man sich hier in ganz anderen Preiskategorien, möchte man auf dem Laufenden bleiben.
Sony kann bieten was Nintendo hat. Sie können es nur nicht unter die Leute bringen. 😉 Und warum sollten Nintendo-Spiele kein 4K benötigen? Ich denke aber auch, dass Nintendo gar nicht in den Kampf gegen Sony und Microsoft gehen möchte. Wenn sie die Nintendo Switch als Zweitkonsole neben PS4 oder Xbox positionieren können, können sie sicherlich zufrieden sein.
Was sagst du zu den Starttiteln?
Bestellt habe ich mir die Nintendo Switch übrigens trotzdem – inklusive zig Zubehör! 😉
Da ich Fans japanischer Spiele bin, erübrigt sich die Frage ob ich mit den Switch Titeln etwas anfangen kann eh sehr schnell. Ich habe Zelda vorbestellt und kaufe mir zum Launch außerdem Just Dance. Da mein Kinect kaputt ist, fällt Dance Central ja leider schon länger flach.
Ansonsten gibt´s noch Constructors, evtl. noch ein zweites Mal I Am Setsuna (hab ich für PC) und dann sobald sie folgen Mario Kart und Disgaea 5 Complete. Der Rest des Jahres macht mich dann ohnehin pleite. 😉
Sicher ist so ein Pro Controller nett, genauso wie ein bequemes Headset, etc. Für mich sind so Dinge aber Ausgaben, die ich nicht zwingend sofort tätigen muss. Die Joy-Con liegen auch super in der Hand und der Handheld fühlte sich auch super an, trotz seiner Größe. Und ich habe selbst für eine Frau verdammt kleine Hände. Ich denke, da wird jemand mit normalgroßen Pranken erst recht keine Schwierigkeiten haben. Der Mann jedenfalls konnte den ganzen Tag über mit Joy-Cons spielen. Ich behaupte Mal man überlebt sehr gut ohne Pro Controller und kann abwarten, bis ein Händler das Ding in ein paar Monaten mit nem Spiel bundlet. Passiert bestimmt. Nichtstdestotrotz werden wir auch einen zum Launch haben. Geschenk von Mama.
Und nöö, sooo gefragt sind 4er Splitscreens tatsächlich nicht mehr. Beim Durchschnittsgamer spielt sich heute der Großteil online ab und nicht mehr auf dem Sofa. Die meisten kämen also locker eine Weile oder gänzlich mit dem Lieferumfang aus.
Mit den PCs kann ich dir auch nur bedingt zustimmen. Einerseits kommt es immer ein wenig darauf an, wofür man einen PC hat. Für mich und meinen Mann ist der zum Beispiel auch ein Arbeitsgerät. PC, Monitor und Co. sind also ohnehin vorhanden. Im Falle meines Mannes sind gute Hardware und Monitor sogar Pflicht. Da relativieren sich diese Kosten also schon ein klein wenig. Kauft man dann noch PCs langfristig betrachtet und nicht nur so, dass es aktuell für Spiele langt, kann man damit sehr lange aktuelle Spiele zocken. Mein letzter PC brachte es auf über 6 Jahre. Wenn man dafür die deutlich geringeren Softwarepreise betrachtet, kostet mich mein PC nicht mehr, als eine Konsole. Ein PC-Gamer muss keinesfalls höhere Kosten haben, als ein Konsolero. Der PC-Gamer hat dafür Hunderte Spiele bei Steam, weil er Humble Bundles und Co. kaufen kann. *g*
Und Sony kann imo absolut nicht bieten, was Nintendo hat. Ich mag ja die Spiele von Sony und Microsoft – aber wo ist da etwas wie Nintendo? Zelda ist und bleibt Zelda, Mario ist und bleibt Mario.
Auch was Look und Kurzweiligkeit angeht ist Nintendo einfach gut aufgestellt. Aus Sicht meiner Mutterrolle ist für mich die Switch wie jede andere Nintendokonsole erste Wahl. Die haben tolle, kindgerechte Spiele in einer Menge, die so niemand bieten kann. Und dazu kommen Marken, die bei Kindern einfach nach wie ankommen. Pokémonkarten tauschen Kids noch heute in der Schule. Deshalb ist in dieser Altersklasse der 3DS auch sehr angesagt. Bietet mir weder Sony, noch Microsoft. Die bieten auch kein Yo-Kai Watch, Harvest Moon, Mario oder eben Zelda. Mädchen fliegen heute genauso auf Prinzessin Peach, wie es damals die wenigen zockenden Mädchen zu meiner Zeit taten.
Nicht, dass unsere Kinder was gegen die Xbox One und den PC hätten. Die spielen gern Sonic, Skylanders, LEGO-Spiele, Forza Horizon und Co. Aber Dinge wie Pokémon begeistern die Kids auch jenseits der Spiele. Die Tochter spielt zum Beispiel das Sammelkartenspiel mit mir, sammelt, tauscht und schläft in der Nacht mit Pokémon Plüschfiguren. Skylanders kommt da noch ansatzweise ran und LEGO lieben die Kids eh. Aber einen Bezug zwischen Spielen und realen LEGOs gibt´s hier zumindest nicht. Gut, vielleicht weil wir das imo sehr überteuerte Dimensions nicht haben. Werden wir aber auch nicht anfangen. Wir investieren lieber Geld in normales LEGO und Playmobil. Für Gaming bietet Nintendo mehr als ausreichend Alternativen und was Toys to Life betrifft reicht den Kids Skylanders aus. Die Reihe ist auch vergleichsweise ein Schnäppchen. Leider nur mäßig für Mädchen interessant. 🙁