Piper Verlag: Ein Porträt

Der Piper Verlag ist ein 1904 von Reinhard Piper gegründeter Buchverlag, dessen Hauptsitz sich in München befindet. 1960 gründete das Verlagshaus gemeinsam mit zehn weiteren Verlagen den Deutschen Taschenbuch Verlag (dtv). Seit 1995 ist das Unternehmen im Besitz der schwedischen Bonnier-Gruppe.

 

Eine Haupteinnahmequelle des Piper Verlags ist die sogenannte „Serie Piper“. Pro Monat werden bis zu 25 neue Taschenbücher veröffentlicht, die zum Teil nicht als Zweitauflage eines ursprünglichen Hardcover-Buches erscheinen, sondern in diesem Format ihre Premiere feiern. Zu den wohl prominentesten Autoren des Verlages zählen unter anderem Jan Becker, Charlotte Roche, Rocko Schamoni, Reinhold Messner, Guido Knopp und Hape Kerkeling.

 

Neben einem umfangreichen Angebot im Bereich Belletristik bietet der Piper Verlag aber auch Werke, die den Kategorien Sachbuch, Fantasy, Reiseführer oder Bildband zuzuordnen sind.

 

Der Piper Verlag belegt mit einem jährlichen Umsatz von 51 Millionen Euro den 32. Platz unter den deutschen Verlagen. Zum Vergleich: Auf Platz 1 befindet sich mit einem jährlichen Umsatz von 641 Millionen Euro Springer Science+Business Media. Auf Platz 2 folgt mit 400 Millionen Euro der Klett-Verlag. (vgl. WD 2006)

 

Zu den direkten Konkurrenten des Piper Verlags zählen beispielsweise der Rowolth Verlag (72 Mio. Umsatz/Jahr) oder Goldmann und Fischer (65 Mio. Umsatz/Jahr), da sie in Bezug auf Angebot und Zielgruppe viele Gemeinsamkeiten aufweisen.

 

Der Claim des Unternehmens lautet: Bücher, über die man spricht. Dies zeigte sich aktuell durch das mediale Interesse an der Autorin Charlotte Roche. Doch der Piper Verlag konzentriert sich auch auf andere Bereiche, mit denen er sich ein Stück weit von ähnlichen Firmen abhebt. So bietet der Verlag unter dem Titel „Piper Fantasy“ ein breites Sortiment an Fantasy-Büchern an. Gekoppelt mit einer eigenen Webseite, einem Fan-Club und einem Online-Lexikon kann man als Liebhaber des Genres kaum auf ein besseres Angebot zugreifen.

 

Trotz seines Erfolges hat der Piper Verlag mit den gleichen Problemen wie jeder andere Verlag auch zu kämpfen. Durch die zunehmende Verbreitung von iPads und Kindles könnte der klassische Buchmarkt langfristig merklich schrumpfen. In Ländern wie den USA verkauft Amazon inzwischen mehr eBooks als gedruckte Bücher.

 

Piper könnte sich auch in Zukunft sein Stück von der Torte sichern, indem er versucht aus dem Buch ein Premium-Produkt  zu machen. Mit beiliegenden Downloadcodes für zusätzliche Kurzgeschichten, Bonuskapitel oder Exklusivinterviews des jeweiligen Autors ließen sich abgesprungene oder am Taschenbuch zweifelnde Kunden möglicherweise wieder anlocken oder halten. Auch das Buchcover sollte in den Fokus gerückt und besonders aufwändig gestaltet werden. Dass diese Ideen von Erfolg gekrönt sein können, lässt sich auch am Beispiel der Schallplatte nachvollziehen. Diese steigert unter anderem dank beiliegenden Codes und schöner Verpackung mittlerweile ihre Verkaufszahlen wieder stetig.

2 Comments

  1. Hm ich möchte hier kritisch anmerken, das sich das Verlagsranking auf die Zahlen von 2006 bezieht. Ob das noch den aktuellen Tatsachen entspricht? Ich bezweifel es. Immerhin liegen da 5 Jahre dazwischen.
    Entschuldigung wegen der Kritik, aber ich bin aktuell selbst auf der Suche nach aktuellen Zahlen, und in einem Beitrag 5 Jahre alte Zahlen zu verwenden, dies im Wortlaut aber als aktuell zu verkaufen und nur in einer Klammer am Ende darauf zu verweisen woher die Zahlen stammen, halte ich doch für eher.. naja, eben kritisch.

    Beste Grüße
    CH

  2. Danke für die Anmerkung. Im Grunde kann ich dir nur zustimmen.

    Bist du mittlerweile auf aktuellere Zahlen gestoßen???

    Grüßle

    Stefan

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.




Facebook
Instagram
Twitter
YouTube