Azad – Der Bozz

VÖ: 5. Juli 2004 // Label: Bozz Music/URBAN

der bozzHat sich Azads Sound mit dem Wechsel zu URBAN verändert? Wir haben das Snippet von “Der Bozz” auf Herz und Nieren geprüft.

 

Während der Hip Hop Open 2004 hätte ich mich fast strafbar gemacht. Am URBAN-Stand lief das Snippet des unveröffentlichten Azad-Albums „Der Bozz“. Wie angefesselt stand ich da und lauschte den Worten des Frankfurter Rappers. Ich erkundigte mich, ob es diese Snippets auch zum Mitnehmen gäbe. Die Antwort war ein deutliches „Nein“.

 

Und jetzt für alle: Ja, ich mag Azads Musik. Ja, ich warte gespannt darauf, sein neues Album in voller Länge zu hören. Und ja, ich bin vermutlich nicht die objektivste Person, um diese Review zu schreiben. Da ich nun aber doch in den Besitz dieses Neun-Track-Snippets gekommen bin, gebe ich meine Eindrücke wieder.

 

Azad rappt in den Battle-Tracks wesentlich aggressiver. Schimpfworte fallen in jeder zweiten Zeile. Das wird nicht allen gefallen. Aber auch ruhigere Stücke präsentiert der Frankfurter auf „Der Bozz“. Hoffnungsvoll durchs Leben zu gehen, ist dabei sein Credo. Die Tracks „Pheonix“ („ich will meine Eltern in großen Häusern sehen und nicht in Betonklötzen, wo sie nur in kleinen Räumen leben“) und der Opener „Der Bozz“ („ein Kanake in der Limo heißt für Bullen gib mir nen Grund und ich halt dich an“) stechen besonders heraus.

 

Nicht so toll ist „Judgement Day“. Flow und Text gefallen, aber die Snare des Instrumentals wurde durch einen Gunshot ersetzt, was nicht von Einfallsreichtum zeugt. Zum Glück stinken die restlichen Beats nicht ab. Das Snippet lässt erahnen, dass sich Azad treu bleibt. Und gerade das ist in einer Zeit, in der Ami-Trends fleißig abgekupfert werden, nicht selbstverständlich.

 

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