Big Derill Mack – The Hardest Is Back!
VÖ: 11. Oktober 2004 // Label: Royal Bunker
Der ehemalige Flying-Steps-Breaker Big Derill Mack geht seiner zweiten Profession nach. Sein Debütalbum „The Hardest Is Back!“ erscheint im Street-Edition-Format.
Der Unterschied zwischen einer Street-CD und einer normalen CD ist schnell erklärt: Statt einer aufwendig designten Hülle mit Booklet, gibt es ein Slim-Pack ohne Begleitheft. Werbemaßnahmen oder sonstige Spielereien fallen ebenfalls weg. Das senkt die Kosten, was sich auch auf den Verkaufspreis auswirkt. Im Pressetext wird dieses neue Konzept als Kampf für Gerechtigkeit sowie gegen überteuerte Alben und Hartz 4 bezeichnet.
Weshalb aber darf gerade Big Derill Mack dieses neue Konzept bei Royal Bunker einläuten? Denkt sich Marcus Staiger womöglich, dass sich eine teure Albumproduktion für den rappenden Breaker nicht lohnen würde? Ahnt er, dass Big D. nicht der beste Rapper Deutschlands ist? Denn „The Hardest Is Back“ reiht nicht mehr als HipHop-Klischees, Gangster-Getue und Anglizismen aneinander. Wer braucht heute noch einen Rapper, der derartige Zeilen von sich gibt: „Ich geb den Gangsta-Step, rauche Gangsta-Crack, Big D. ich bin down mit dem Gangsta-Rap!“
Big Derill Mack kann rappen, doch wer kann das mittlerweile nicht? Wo bleiben Zeilen, die vom Hocker reißen? Lines, die spektakulär und clever gereimt sind? Auf „The Hardest Is Back!“ werden stattdessen Floskeln rausgehauen: „Du willst Beef, ich zerficke dich Freak / was fällt dir ein, ich bin Big Derill der Chief“ oder „Ein Vers und das war‘s mit euch dämlichen Halunken / ich bin zugekifft und natürlich voll betrunken“.
Viel muss nicht mehr zu diesem „Meilenstein“ der deutschen Rap-Geschichte gesagt werden. Big Derill Mack beschreibt den Sinn seiner Musik in dem Track „Kopf & Arsch“ selbst am besten: „Ich stick die Bitches und kiff mich durch die Tage / ich fick das Business, habt ihr was anderes erwartet?“ Nein haben wir nicht. Und genau das ist das Traurige an Rappern wie Big Derill Mack.
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