Budel – Intim
VÖ: 7. Mai 2004 // Label: Up To The Sky
Das Ulmer Label Up To The Sky schickt Budel mit der „Intim EP“ in den Ring. Leider ist der Rapper völlig unterlegen. Kennt der Wortakrobat den Trick mit dem Handtuchwurf nicht?
Budel nutzt fünf Tracks verteilt auf knapp 15 Minuten, um der Hörerschaft das sagen, was sie eigentlich nicht wissen möchte. „Hey Ladies, was geht bei euch / Hey Ladies, ihr seid schon ganz feucht“, heißt es in „Ladies“. Es wäre verkraftbar, wenn der Flow stimmen würde. Scheinbar weiß Budel aber nicht, dass im Takt rappen dazugehört. In einer späteren Zeile gibt er von sich: „Ich rappe seit meinem 15. Lebensjahr täglich!“ Das mag stimmen, aber dann scheint er erst 15,5 Jahre alt zu sein. Auf „Intim“ gibt es weder Doppelreime noch Flows, spannende Beats oder packende Textideen.
In „One Night Stand“ stellt er Patricia vor. Die arme Frau scheint etwas molliger zu sein, eine Vorliebe für pinke Tangas zu besitzen, es schon mit der halben Stadt getrieben zu haben und letztendlich ein Brutkasten für Geschlechtskrankheiten zu sein. Nett spricht Budel zumindest nicht über so. Das Schlimmste wird für die Dame jedoch sein, dass sie dieser langen Liste von Problemen nun auch einen grottenschlechten Track hinzufügen kann, der ihr gewidmet ist.
„Mein Weg“ stimmt hingegen persönliche Themen an. Budel versucht neben Danksagungen an seine Homies, auch etwas über sich selbst preiszugeben. Zeilen wie „Fünf Sterne sind mir fünf zu wenig / seit 15 Monaten bin ich ledig“, erzeugen allerdings Achselzucken. Was das alles soll, erschließt sich nach dem Hören der fünf Stücke nicht. Weder mit Humor noch handwerklichem Können überzeugt der Musiker. Budel ist es mit der „Intim“-EP nicht gelungen, einen positiven Eindruck zu hinterlassen. Im Gegenteil.
Budel gefällt euch nicht?
Beats, Raps und Song-Konzepte – Label-Kollege Mankind hat mit “Poesie der Power” ein deutlich unterhaltsameres Werk vorgelegt.
Kommentar hinterlassen