Review: David Hain – Fakt ab!
YouTuber und Filmfanatiker David Hain ließ die Videokamera Videokamera sein und griff zu Stift und Papier. In seinem Buch „Fakt ab!“ berichtet der ehemalige Gamona- und GIGA-Redakteur über die unglaublichsten Geschichten aus der Welt des Films.
2013 veröffentlichte David Hain ein Video mit dem Titel „Anzugverbot für James Bond – Hobbit für Arme – Movie Trivia“ und legte damit den Grundstein für eine Reihe, die zu den beliebtesten auf seinem YouTube-Kanal BeHaind gehört. 20 dieser Clips hat der 35-Jährige mittlerweile veröffentlicht und damit fleißig Klicks gesammelt. Für den Verlag Plötz & Betzholz Grund genug, das beliebte YouTube-Format in Buchform zu pressen: „Fakt ab!: Die unglaublichsten Geschichten aus der Welt des Films“.
Auf 190 Seiten berichtet Hain von Kuriositäten und Absurditäten, die sich in Hollywood abspielen. Aufgeteilt in Kapitel, die jeweils für einen Film oder ein Franchise stehen, erklärt Hain beispielsweise, dass Robert Pattison nur zum Twilight-Casting ging, weil er Kirsten Stewart attraktiv fand. Hains langjährige Erfahrung als Textredakteur kommt dem Buch zugute. Immer wieder blitzen Gags und lockere Sprüche durch, die den an sich trockenen Schreibstil auflockern. So darf sich Ralf Möller über den einen oder anderen Seitenhieb freuen.
„Fakt ab!“ eignet sich vor allem für Leser, die sich für das Thema interessieren, trotzdem nicht allzu tief drinstecken. Wer entsprechende Fachliteratur liest, wird schon vorher auf Trivias wie den neuseeländischen „Minister für Herr der Ringe-Angelegenheiten“ gestoßen sein oder wissen, dass ein Biologe die Macher von „Der König der Löwen“ verklagt hat, da diese Hyänen als hinterlistige Trottel diffamierten. Erklärungen von eigentlich gängigen Begriffen wie „Reboot“ oder „Score“ in der Fußzeile bestätigen diesen Eindruck ab.
So bleibt leider das Gefühl, Filmfachmann Hain hat dieses Buch für eine Zielgruppe geschrieben, die sich eher auf einen neunten Teil von „Fast & Furious“ als auf den nächsten Film von Martin Scorsese freut. Das ist völlig in Ordnung, wird dem Anspruch, den der Autor immer wieder in Bezug auf sein Schaffen betont, aber nicht gerecht. Wer dennoch lesen möchte, welche Filme Hain bespricht, und/oder ihn unterstützen will, muss sich um sein Zeitinvestment keine Sorgen machen. „Fakt ab!“ ist innerhalb eines Nachmittags verschlungen, bietet sich aber in aller erster Linie zum kurzweiligen Häppchenlesen an.
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