Review: Susan E. Hinton – Die Outsider (Hörbuch)

Was macht man, wenn man den Bachelor in der Tasche hat, sich aber trotzdem das Gefühl erhalten möchte, irgendwie total urban-studentisch zu sein? Richtig, man wird NEON-Abonnent. So geschehen bei mir vor etwa drei Monaten. Aus den Dankeschön-Zugaben (Reisetrolley, Popcornmaschine, wer braucht sowas?) habe ich mir die NEON-Hörbuch-Edition gegriffen: Zehn Hörbücher auf 51 CDs, alles Coming-of-Age-Romane, was perfekt ist, da ich zur Zeit nichts anderes mache, als hart of the age zu kommen.

 

Neben Nick Hornbys „High Fidelity“, Jeffrey Eugenides‘  „Die Selbstmordschwestern” und Sarah Kuttners „Mängelexemplar“ befindet sich auch „Die Outsider“ von Susan E. Hinton in der Box von Random House Audio und NEON. Ein Hörspiel auf fünf CDs, welches nicht nur schön erzählt und interessant ist, sondern mir am Ende der Story auch einen Klos in den Hals gezaubert hat.

 

Die Geschichte dreht sich um den nachdenklichen, vierzehnjährigen Ponyboy Curtis (starker Vorname, was?) und dessen schmalzhaarige Kumpels. Sie sind „Greaser“, dass heißt kleinkriminelle Herumtreiber mit pomadisierten Haaren, gesellschaftliche Außenseiter und Rebellen. Fast täglich stoßen Pony und seine Jungs mit den „Socs“ zusammen, reiche Upper-class-Kids die die Greaser aufmischen und trotz Dreck am Stecken zu haben,  ungestraft davonkommen. Als Ponyboy jedoch einen weiblichen Soc kennenlernt, merkt er, dass die Unterschiede zwischen den beiden Gruppen gar nicht so groß sind.

 

Ohne Spoilern zu wollen, verrate ich so viel: Es kommt zu einem Mord, es wird geflüchtet und untergetaucht, gekämpft und etwas geliebt, aber in allererster Linie zusammengehalten. Die unterschiedlichen Charaktere, innerfamiliären Querelen und Gesellschaftskritik vermischen sich zu einer spannenden Story, die von Susan E. Hinton allen Ernstes im Alter von sechzehn Jahren geschrieben wurde. Einem Alter, in dem du lieber Leser, vermutlich mit einer halben Flasche Berentzen im Kopf auf einem Spielplatz herumgehangen bist, anstatt eine Zweiklassengesellschaft innerhalb deiner Schulklasse anzuprangern, no offense.

 

Nachdem der Schauspieler Max Riemelt (u.a. „Die Welle“ und „13 Semester“) mir auf authentische Art und Weise das Buch vorgelesen hatte, war ich geflasht, ergriffen und vollends überzeugt, dass lange und einsame Autofahrten unbedingt mit dem Hören von Hörspielen solcher Couleur verbracht werden müssen.

 

http://www.youtube.com/watch?v=7hXQOjGOQ4s

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