Grobian – Grobian lebt
VÖ: 2006
Der ehemalige „Creme de la Creme“-Rapper Te feiert sein Comeback: „Grobian lebt“ und dreht jetzt richtig durch.
Die in der Presseinfo abgedruckte Warnung darf auch den Leser_innen dieses Textes nicht vorenthalten werden. Denn darin heißt es: “Vorsicht: EXTREM VERRÜCKTES RAPMATERIAL!!!” Grobian lebt in einer anderen Welt. Eine Welt, die es wahrscheinlich (oder hoffentlich) nur in seinem Kopf gibt. Eine Welt, in der „Rambo der Hase“ und die Ratte Edgar durchdrehen, Bugs in Köln-Porz bekämpft werden und Grobian sich als wichsenden Wikinger outet. Hier geht alles, solange es nicht normal ist.
Der Opener „Direkt aus der Klapse“ gibt die Richtung des Tonträgers vor. Denn immer wieder wird das Album von Mitschnitten aus psychiatrischen Sitzungen unterbrochen. Bevor der erste Ton erklingt, legt das Booklet schon das gesamte Ausmaß von Grobians Durchgeknalltheit dar. Zitat aus dem Beobachtungsprotokoll seiner zuständigen Ärzte Dr. MuTHa und Prof. Solo: „Bislang keine Fortschritte festzustellen. Sadistisch, zwanghaft gewalttätig und realitätsfremd.“
Grobian kommt aus dem Dunstkreis des Äi-Tiems und kann somit auf „Mittäterschaft“ einiger illustrer Namen bauen. Rap-technisch bewegt sich das Ganze auf anständigem Niveau. Grobian flowt sich gut über die Beats, die den verrückten Texten aufs Leib geschneidert sind. Unterschiedliche Rap-Stile lassen keine Monotonie aufkommen. „Grobian lebt“ ist knapp 40 Minuten gutgemachte Hirnwichse. Wer auf hängengebliebenen und vielleicht auch albernen Humor steht, hat mit dieser Platte seinen Spaß.
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