Review: Kontra – Lost Beats 2

In einer Zeit, in der Rapper im Wochentakt lieblose Mixtapes raushauen, ist so ein edles, zum Teil längst vergessenes Format wie die EP etwas Besonderes. Der Bad Cannstatter Kontra veröffentlichte Ende Juli seine Compilation-Scheibe „Lost Beats 2“ eben genau in diesem Format.

 

Fünf Stücke exklusive Intro und Outro befinden sich auf der schlanken Download-EP. Kontra versammelt darauf nicht nur Songs, die von ihm stammen, sondern auch Beiträge, die vom Stimmeinsatz zu 100 Prozent von anderen Rappern getragen werden. So gibt es neben drei Liedern des Gastgebers (eines davon gemeinsam mit Miguel San) auch komplett eigene Songs von Kid Taru und Heppy.

 

Und Kontra hätte sich mal etwas mehr an Kid Taru orientieren sollen. Dieser sticht mit seiner Versager-Hymne „Verschieb ich auf Morgen“ deutlich aus den fünf Anspielpunkten heraus. Witzig und trotzdem ernst schafft es Taru die lethargische Stimmung eines Endzwanzigers in unterhaltsame Worte zu fassen. Auch sein sperriger und teils etwas ungelenker Flow weiß sich dem Beat stimmig anzupassen.

 

Ansonsten tummeln sich auf „Lost Beats 2“ unnatürliche Betonungen, Wörter, die so langgezogen werden bis sie in den Takt passen und Allgemeinplätze, die als deep verkauft werden. Schade, denn aus den fast durch die Bank melancholischen Kontra-Instrumentalen hätte man ohne weiteres kleine Untergrund-Hits basteln können.

 

Da „Lost Beats 2“ eine recht kurze Angelegenheit ist, lohnt es sich für die ein, zwei Höhepunkte reinzuhören. Ansonsten bleibt festzuhalten, dass das Niveau der Beats höher als das der Raps ist. Schade.

 

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