Serienmörder in der Popkultur – steckt auch in dir ein Psychopath?

serienmörder in der popkultur

Serienmörder in der Popkultur: Dexter mordete in acht Staffeln

Ob Gewaltexzesse oder akribische Mordplanung – Serienkiller und Psychopathen sind aus der Popkultur nicht mehr wegzudenken. Doch warum faszinieren uns menschliche Abgründe so sehr?

 

Dexter, Hannibal Lecter, Vaas Montenegro oder Trevor Philips – Serienmörder und Psychopathen haben einen festen Platz in der Popkultur. In Serien, Filmen und Videospielen morden, metzeln und lügen Protagonisten mit antisozialer Persönlichkeitsstörung – wie die korrekte wissenschaftliche Bezeichnung lautet. Doch was fasziniert uns an Menschen, die ohne schlechtes Gewissen und scheinbar aus purem Vergnügen Gräueltaten verrichten?

 

Charisma, Selbstsicherheit und Zielstrebigkeit

 

Ist es die Lust am Fremden, am Abgründigen, das in uns den inneren Freud weckt? Oder bringen die Grausamkeiten gar unsere eigenen dunklen Seiten zum Schwingen? Kevin Dutton, Professor mit dem Forschungsschwerpunkt Psychopathie an der Universität von Oxford, beschäftigt sich seit Jahren mit Fragen wie diesen. Seinen Forschungsergebnissen zu Folge fesseln uns Psychopathen mit ihrem Charisma, ihrer Selbstsicherheit und ihrer Zielstrebigkeit.

 

Dabei wird nicht jede Person mit antisozialen Wesenszügen auch zum Serienkiller. Es handelt sich vielmehr um ein Spektrum an verschieden ausgeprägten Eigenschaften, das gepaart mit den „richtigen“ Umwelteinflüssen zu gewalttätigem Handeln führen kann. Menschen mit solchen Persönlichkeitsmerkmalen finden sich mit Sicherheit auch in deinem Umfeld. Allen voran Firmenbosse, Anwälte, Chirurgen, Geistliche und – wer hätte das gedacht – Journalisten zeigen seiner Studie von 2011 zu Folge eine überproportionale Anhäufung antisozialer Eigenschaften.

 

Wunsch nach emotionaler Erregung

 

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Gefährlicher Gegenspieler: Vaas Montenegro

Wir wissen nun also, dass Psychopathen positive Eigenschaften besitzen. Sie sind charmant, intelligent und können überzeugend sein – alles Attribute, die ein spannendet Film- oder Seriencharakter braucht. Warum aber sind es die gewalttätigen Abgründe, die uns an den Bildschirm fesseln? Eine Studie von 2013 der Universität Leipzig und der University of Wisconsin-Madison zum Thema Gewalt in Medien zeigt verschiedene Motivationen für den Gewaltkonsum in Filmen auf. Gewalt wird demnach eher toleriert und als sinnvoll erachtet, wenn die Darstellung das eigene Wertesystem stützt. So erwischen wir uns dabei, Dexter auf die Schulter klopfen zu wollen, wenn er einem grausamen Mörder das gut gewetzte Messer ins Herz stößt.

 

Wenn aber Trevor Philips in seiner Einführungsszene in „GTA V“ aus purer Lust an der Gewalt tötet, kann auch der abgehärteste Videospieler dem keinen Sinn abgewinnen. Warum tun wir uns das trotzdem an? Es könnte die Suche nach intensiven Gefühlserfahrungen und der Wunsch nach emotionaler Erregung sein. Ähnlich, wie wir mit dem Liebespaar mitfiebern, das sich am Ende doch noch kriegt, kann auch die Darstellung von Gewalt tiefe Emotionen in uns auslösen, die wir so im Alltag selten erleben. Nicht zuletzt gehört Aggression zum menschlichen Gefühlsspektrum dazu, wie der Psychologe Jeffrey Kottler in seinem Buch „The Lust for Blood“ darlegt (vgl. Jeffrey Kottler, 2011, „The Lust For Blood“).

 

Ob du selbst psychopathische Wesensmerkmale besitzt, kannst du mit diesem Selbsttest überprüfen. Aber Vorsicht: Dieser Test steht nicht für sich. Antisoziale Eigenschaften besitzen viele Menschen. Bei der Ausbildung einer psychopathischen Persönlichkeit kommt es auf Anhäufung und Ausprägung an.

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