Review: Super
Im Rahmen des 25. Fantasy Filmfests wurde auch der von James Gunn geschriebene und regiegeführte Superheldenklamauk „Super“ gezeigt. 96 Minuten lang wird übel geflucht, blutige Gewalt ausgeübt, Drogengebrauch dargestellt und Sex gehabt. Klingt nach Spaß?! Ist es auch!
Der von Rainn Wilson gespielte Frank D’Arbo lebt ein trostloses Leben zwischen Burgerbraten und langweilig sein. Als er dann noch von seiner Frau Sarah (dargestellt von Liv Tyler), die zum Zeitpunkt der Handlung auf Entzug ist, in Richtung eines von Kevin Beacon eklig gut gespielten Drogenhändlers verlassen wird, verliert er völlig den Glauben an sich und das Leben. Doch dank ein paar göttlicher Visionen wird er zum Superhelden und kämpft als Crimson Bolt gemeinsam mit seinem Sidekick Boltie (grandios verkörpert von von Ellen Page) gegen das Böse und den neuen Liebhaber seiner Exfrau. Klingt nach noch mehr Spaß?! Ist es auch!
„Super“ heißt den Zuschauer von Anfang an in einer Welt willkommen, in der jeder ein Held sein darf. Ein Freiticket zum Gutaussehen hat man deshalb aber noch lange nicht gelöst. „Super“ will realistisch sein ohne die großen Comicmomenten auszulassen. Dass das Ganze in einem Moment noch total albern und im nächsten schon wieder unfassbar gewalttätig ist, setzt der Torte erst so richtig die Kirsche auf. Rainn Wilson nimmt man seine Rolle dabei von Anfang an ab. Er spielt entspannt und routiniert und wird dabei von der zuckersüßen Ellen Page perfekt ergänzt. Auch der Blockbustererfahrene Kevin Beacon macht seinen Job mehr als ordentlich und mimt den Villain als würde er privat ebenfalls seinen Postboten anschreien.
Vergleiche mit „Kick-Ass“ wären nicht fair und vor allem auch völlig unangebracht. Die einzigen Gemeinsamkeiten bestehen in der Brutalität und darin, dass die jeweiligen Hauptfiguren Otto-Normalos sind. Der Rest ist herrlich witziges Hau-Druff-Kino mit der richtigen Mischung aus Humor, Ernsthaftigkeit und Action, das man sich nicht durch Voreingenommenheit kaputt machen lassen sollte. Es würde einem einiges entgehen. „Super“ ist brutal, witzig und hervorragend umgesetzt. Ein großartiger Cast rundet das Spektakel ab. Schade, dass es für den 2010 veröffentlichten Film bisher noch keinen deutschen Release-Termin gibt.
http://www.youtube.com/watch?v=ctcURFb7XE4
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