Telltale Games – Die Top 5
Telltale Games haben das Adventure-Genre auf ein neues Level gehievt. Und weil ich Listen so mag, präsentiere ich euch meine größten Highlights von „The Walking Dead“ bis „Game Of Thrones“ in einer Top 5.
Bereits 2004 gegründet, dauerte es acht Jahre, bis sich der kalifornische Videospielentwickler Telltale Games mit dem gefeierten Point-&-Click-Adventure zum Zombie-Franchise „The Walking Dead“ flächendeckend in die Köpfe der Gaming-Gemeinde einbrannte. Ungewöhnliches Gameplay, schicke Comicgrafik, episodischer Veröffentlichungsrhythmus und eine packend emotionale Geschichte ließen nur wenige Videospieler kalt. Das Unternehmen verkaufte bis heute über 28 Millionen Episoden des Titels und dieser Siegeszug wurde in den folgenden vier Jahren fortgesetzt. Ob „Minecraft“, „Borderlands“, „Fables“ oder ganz aktuell „Batman“, Telltale Games schnappten sich die unterschiedlichsten Marken, pressten sie in ihr bewährtes Adventure-Spiel-Schema und fuhren hohe Gewinne ein. Zwar wurden die Stimmen immer lauter, die die in die Jahre gekommene und dennoch weiter ausgeschlachtete Engine, das totgespielte Gameplay und die zu langen Veröffentlichungsabstände zwischen den Episoden bemängelten, doch bevorstehende Releases wie die dritte Staffel von „The Walking Dead“, die zweite Staffel von „Game Of Thrones“ sowie Spiele mit Helden aus den Marvel Comics lassen daran zweifeln, dass der Geldregen für Telltale Games und ihre etwa 240-köpfige Belegschaft versiegen könnte. Doch blicken wir zurück: Die fünf Spiele, die mich bisher am intensivsten jeder Episode entgegenfiebern ließen, stelle ich euch in diesem Blogbeitrag vor.
Platz 5: The Walking Dead: Michonne (3 Episoden, 2016)
Ganz frisch erschienen, ist „The Walking Dead: Michonne“ eine aus drei Episoden bestehende Ministaffel im beliebten Zombie-Universum von Robert Kirkman, die eher als Appetitmacher für die dritte Staffel der Walking-Dead-Reihe rund um Clementine als ein großes eigenständiges Abenteuer anzusehen ist. Dabei beruht das Spiel auf der aus den Comics bekannten Figur Michonne, deren Erlebnisse zwischen den Heftausgaben 126 und 139 erzählt werden. Ich mag dieses Spin-Off, da es im Vergleich zum großen Bruder auf deutlich mehr Action und Kampf setzt.
Platz 4: The Wolf Among Us (5 Episoden, 2013 bis 2014)
Basierend auf Bill Willinghams “Fable”-Comics, gehört “The Wolf Among Us” erzählerisch zum Anspruchsvollsten, was Telltale Games in den letzten Jahren fabriziert hat. In der Welt des Spiels existieren Fabel- und Märchenfiguren leibhaftig und versuchen unbemerkt von der restlichen Gesellschaft ihr Leben zu leben. Als Spieler schlüpft man in die Rolle von Bigby Wolf, der niemand geringeres als der böse Wolf aus den Grimm-Märchen ist, und muss als Privatdetektiv eine Mordserie im Milieu der vermeintlichen Fantasiewesen aufdecken. Besonders begeistert hat es mich, immer wieder neue Charaktere kennenzulernen und mich überraschen zu lassen, wie der Froschkönig, Rotkäppchen und all die anderen Gestalten in diese moderne Welt übersetzt wurden.
Platz 3: Game Of Thrones (6 Episoden, 2014 bis 2015)
Im Adventure-Spiel zur rekordbrechenden HBO-Serie “Game Of Thrones” wird die Geschichte des Hauses Forrester parallel zu den Ereignissen der vierten TV-Staffel erzählt. Was tierisch genial ist, denn so konnten die Autoren ordentlich die Sau rauslassen, ohne Angst haben zu müssen, sie würden den Serienkanon durcheinanderbringen. Für Fans gibt es faszinierendes Zusatzwissen über die Gegend in Nord-Westeros und Nicht-Fans können gänzlich ohne Vorwissen Spaß haben. Mich hat das Spiel sofort gepackt, da es die Stimmung des Franchises perfekt eingefangen hat und mit einem ähnlich aufreibendem Tempo Drama und Überraschungen parat hält.
Platz 2: The Walking Dead (5 Episoden, 2012)
“The Walking Dead” gilt als der Startschuss für den großen Erfolg von Telltale Games. In einer Zombieapokalypse findet Protagonist Lee das vereinsamte Mädchen Clementine. Gemeinsam schlagen sie sich von da an durch, um die Eltern der Kleinen zu finden. Dabei treffen sie sowohl auf freundlich als auch feindlich gesinnte Weggefährten. Von der ersten bis zur letzten Episode war ich investiert in die Geschichte und beim tieftraurigen Ende mit Gänsehaut und Tränchen im Auge voll dabei. Die zweite – zwischen 2013 und 2014 erschienene – Staffel, in der man aus der Sicht einer älteren Clementine spielt, war zwar ebenfalls gelungen, aber leider nicht ganz so fesselnd wie die erste Season. Noch 2016 soll es in die dritte Runde gehen.
Platz 1: Tales From The Borderlands (5 Episoden, 2014 bis 2015)
Abgesehen vom verwandten Grafikstil konnte ich mir ein Telltale-Adventure im „Borderlands“-Universum wahrlich nicht vorstellen. Hallo, wie soll das abgedrehte Feeling dieses Ego-Shooters bitte per Point-&-Click funktionieren? Am Ende wurden (fast) alle Zweifler überzeugt und mit „Tales From The Borderlands“ ein Game veröffentlicht, dass sich nicht nur großzügig an visuellen Elementen des Vorbilds bedient, sondern auch an der witzigen Stimmung. Die Charaktere rund um die beiden spielbaren Figuren Rhys und Fiona wachsen einem ans Herz, weshalb man bibbernd vor dem Bildschirm sitzt und in jeder Sekunde mitfiebert. Der fetzige Soundtrack und innovative Elemente wie eine für das Spielprinzip abgewandelte Shooter-Passage machen diese Veröffentlichung zu einem Höhepunkt im Œuvre von Telltale Games.
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