The Cop Cam: Blair Witch mit Polizisten

 

Horror wie zu Zeiten von „The Blair Witch Project“: Isaac Rodriguez‘ Found-Footage-Kurzfilm „The Cop Cam“ ist kostenlos im Internet zu sehen.

 

Im Found-Footage-Stil zeigt „The Cop Cam“ aus der Egoperspektive eines Polizisten dessen Einsatz in einer vermeintlich verlassenen Wohnbaracke. Nach einem nächtlichen Notruf begibt er sich mit Handfeuerwaffe im Anschlag in das heruntergekommene Haus, um die Sachlage zu prüfen. Im Inneren nimmt er nicht zuordenbare Geräusche wahr, woraufhin er polizeiliche Anweisungen ins vermeintliche Nichts schreit. Spätestens jetzt steckt man voll drin in den 2:15 Minuten purer Gruselatmosphäre und wartet nur auf den finalen Adrenalinstoß, den vermutlich ein Jump-Scare herbeiführen wird. Isaac Rodriguez und sein Team von No Sleep haben mit „The Cop Cam“ einen Kurzfilm geschaffen, der Horror-Fast-Food par excellence bietet. Stimmung, Stil, Sound und Schock sind perfekt und verbinden sich in einer so konsumfreundlichen Art und Weise, dass man den Film als Mutprobe mal eben Freunden unterjubeln möchte.

 

 

„Ganz nebenbei beweist der Filmemacher, dass kluger Einsatz von Licht und Ton schon ausreichen kann, um in kürzester Zeit eine Stimmung zu erzeugen, die manche Großproduktion aus Hollywood alt aussehen lässt“, schrieb Marek Bang von GIGA SERIEN & FILME über das Werk. Immer wieder ein- und aussetzende Funksignale in Kombination mit clever gesetzten Schatten, die nicht auf Anhieb eine klare Sicht freigeben, lassen einem beim Zusehen das Blut gefrieren. Die an ein Videospiel erinnernde Kameraperspektive gibt der Immersion den restlichen Push: „The Blair Witch Project“ trifft auf „COPS“ trifft auf „F.E.A.R.“. Michael Nordine von indiewire.com brachte die Faszination dieser audiovisuellen Perle in seiner Berichterstattung zu “The Cop Cam” auf den Punkt: „Short-form work like this is becoming even more prominent as resources become less expensive and more readily available.”

 

Auf dem YouTube-Channel von No Sleep gibt es noch weitere dieser Horrorfilmhäppchen, die mit einer eindeutigen Kanalbeschreibung beworben werden: „A collection of weird and scary shorts to keep you up at night.“ Und diese Schlaflosgaranten kommen sehr gut an im Internet. Mit knapp 600.000 Views erlangte beispielsweise der im April erschienene Kurzfilm „The Face Swap“ größere Aufmerksamkeit. Seit Februar 2015 existiert der Kanal. Insgesamt dreizehn verstörende Kurzfilme mit Titeln wie „Red Girl“, „The Witchboard“ und „House of Prey“ wurden seitdem hartgesottenen Horrorfans zugänglich gemacht. Und die danken es Rodriguez und seinem Team so wie es auch YouTube-User HARIKRISHNAN J per Kommentar tat: “Really good content. Clever and creepy premises… gonna binge watch the whole list. Great job!“