Review: Thees Uhlmann – S/T

Und da ist sie nun: Thees Uhlmanns erste, nach ihm selbst benannte, Soloplatte. Und eigentlich ist nix anders als sonst. Die großen patethischen Tomte-Momente gibt es noch immer. Musik ist nach wie vor das wichtigste und schönste Gut auf der Welt. Und das Bruce-Springsteen-Zitat auf dem Cover macht im Universum des Niedersachsens sowieso Sinn.

 

Thees Uhlmann bringt Sachverhalte auf den Punkt, die so simpel sind, dass man selber nicht darauf kommen würde. Da wird das ewige jung sein angepriesen, werden die schönsten Metaphern benutzt und das süße Mädchen an der Supermarktkasse toll gefunden. Dass das alles für sich funktioniert, wissen wir nicht erst seit diesem Album. Denn wer seine Jugendliebe zur Frau nimmt, hört sich auch dieses Platte gerne an.

 

„Paris im Herbst“ ist Musik für den ersten Hochzeitstanz. „& Jay-Z singt uns ein Lied“ die ungewöhnlich gute Featuresause mit Casper. „Die Nacht war kurz (ich stehe früh auf)“ die Hymne für Menschen, die auch unter der Woche Bier trinken. Und „Vom Delta bis zur Quelle“ die Rocknummer, die so auch den Status-Quo-hörendenden Eltern gefallen könnte. Da ist es nicht weiter schlimm, dass sich gefühlte zwanzig Songanfänge anhören wie „Zum Laichen und Sterben ziehen die Lachse den Fluss hinauf“.

 

„Thees Uhlmann“ macht riesigen Spaß. Ein Album, das einen durch den Sommer, durch die nächste Klausurphase und durch die irgendwann einmal anstehende Hochzeitsplanung begleiten wird. Musik für Menschen, die “Never Forget” von Take That aus den richtigen Gründen für den besten Pop-Song aller Zeiten halten.

 

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