Tyler Bryant & The Shakedown live: Rock’n’Roll wie früher!
25.6.2017 - Freiburg, Waldsee
„Skip school, quit your job only a fool would miss this kind of ocassion”, singt Tyler Bryant in “Lipstick Wonder Woman”. Ganz so weit sind die Menschen, die am 25. Juni ins Freiburger Waldsee gekommen sind, vermutlich nicht gegangen, gelohnt hat sich das Konzert des Texaners dennoch.
Zum allerersten Mal besuchte Tyler Bryant zusammen mit seinen Shakedown das beschauliche Freiburg. Rock’n’Roll wie früher stand auf dem Programm, das von den Karlsruhern Voodoo Kiss entsprechend passend eröffnet wurde. Von Led Zeppelin beeinflusster Bluesrock, der sofort in die Beine ging, traf auf ein Publikum, dem die Sonntagsmüdigkeit nicht anzusehen war. Tyler Bryant & The Shakedown ließen danach nicht viel Zeit vergehen und holten die Zuschauer dort ab, wo sie von Voodoo Kiss zurückgelassen wurden.
Schlagzeuger Caleb Crosby kletterte immer wieder auf seinen Hocker, um einen Blick auf die Zuschauerreihen zu erhaschen. Und obwohl Tyler der Star der Band ist, ließ es sich Caleb nicht nehmen, mit Kick-Drum unter dem Arm ins Publikum zu steigen, um dort ein fitnessartiges Schlagzeugsolo zu spielen. Die Gitarristen Noah Denney und Graham Whitford, letzterer ist übrigens der Sohn von Aerosmith-Gitarrist Brad Whitford, hielten sich bei so viel Power lieber im Hintergrund. Tyler und Caleb haben genug Charisma für fünf Bands.
Tyler, dessen Songs bereits in „Guitar Hero“ zu hören waren, trat dieses Jahr gemeinsam mit seiner Band im Vorprogramm von Guns N‘ Roses auf. Vereinzelte Gäste schienen das zu wissen und trugen ihre Guns-N‘-Roses-Shirts. Die Zuschauermenge war zwar übersichtlich, dafür aber engagiert bei der Sache. Dem Klatschen, Tanzen und Jubeln verwehrte sich kaum jemand. Denn die Menschen, die gekommen waren, taten es bewusst. Die aktuelle EP „The Wayside“ ist zwei Jahre alt. Das letzte Album „Wild Child“ sogar viereinhalb Jahre. Die Ankündigung, dass eine neue Langspielplatte bald kommen würde, wurde entsprechend frenetisch gefeiert.
Mit 17 Jahren zog Bryant nach Nashville, um in der legendären Musikmetropole Songs zu schreiben. Das ist mittlerweile neun Jahre her. Ein professionelles Auftreten und die Aura eines Rockstars sind seitdem hinzugekommen. Und auch auf die Stimmung des Freiburger Publikums schwappte so viel Ausstrahlung über. Nach knapp 70 Minuten war Schluss, doch wirklich Schluss machen wollten die Gäste nicht. Nach einer kurzen Zugabe fanden sich die vier Musiker am Merchandise-Stand ein, wo letzte Nettigkeiten ausgetauscht und Fotos gemacht wurden. Diese vier Typen sieht Freiburg sicherlich bald wieder.
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