12 TV-Serien, die ich vergessen habe (Teil 2)

Die zweite Runde im DeLorean kann starten, denn nun geht es weiter mit zwölf TV-Serien, die wir damals zwar geschaut, aber nicht wie „MacGyver“ oder „Friends“ in die heutige Zeit mitgenommen haben.

 

Stargate – Kommando SG-1 (1997-2007)

1994 jagten mir die Goa’ulds mit ihren glühenden Augen, Falkenkopfhelmen und tiefen Stimmen im Roland-Emmerich-Kinofilm „Stargate“ eine Angst ein wie sonst nur RTL-Comedy-Samstage mit Kaya Yanar und Paul Panzer. Als RTL 2 Anfang 1997 die an den Spielfilm anknüpfende Science-Fiction-Serie „Stargate – Kommando SG-1“ sendete, ging das Fernsehspektakel selbstverständlich nicht an mir vorbei. Auch wenn MacGyver statt Kurt Russell in der Hauptrolle zu sehen war, meine damals vom Star-Trek-Fieber befallenen Augen ließen sich voller Inbrunst auf das Sternentorvergnügen ein. Leider hielt meine Begeisterung nicht lange an und ich verfolgte die Serie gerade einmal während ihrer ersten beiden von insgesamt zehn Staffeln.

 

Der Sentinel – Im Auge des Jägers (1996-1999)

Fünf Jahre nachdem der US-Army-Ranger James Ellison im peruanischen Dschungel 18 Monate im Alleingang um sein Überleben kämpfen musste, wachsen übersinnliche Kräfte in ihm heran. Er kann besser sehen, hören, riechen, fühlen und schmecken als je zuvor und nutzt diese Fähigkeiten nun, um als Polizist in seiner Stadt Cascade für volle Gefängniszellen zu sorgen. Ursprünglich wollte der Fernsehsender UPN die Krimiserie nach der dritten Staffel absetzen, was die Fans mit erstaunlich viel Engagement jedoch zu verhindern wussten. Die vierte Staffel fiel dann zwar deutlich kürzer aus, erzählte aber die angefangenen Handlungsstränge stringent zu Ende.

 

Baywatch – Die Rettungsschwimmer von Malibu (1989-2001)

Wo fängt man da an? Bei David Hasselhoff, der nach der ersten Staffel die Rechte an der Serie kaufte und die Rettungsschwimmer-Soap-Opera nicht nur als Hauptdarsteller, sondern fortan auch als Produzent zu Weltruhm führte? Bei den knappen roten Badeanzügen, die Folge für Folge von neuen Sports-Illustrated-Schönheiten getragen wurden? Oder bei den flachen Stories, die zwar nicht anstrengen, aber zum Teil unerträglich sozialkritisch sein wollten? Serien wie „Pacific Blue“ oder „Thunder In Paradise“ versuchten Look und Stimmung ansatzweise zu kopieren, werden im Vergleich zu „Baywatch“ aber nur Fußnoten der Fernsehgeschichte bleiben. Denn die TV-Show gilt als die erfolgreichste US-Fernsehserie des 20. Jahrhunderts und schaffte es in unglaublichen 144 Ländern auf den Bildschirm.

 

Notruf California (1972-1979)

Jeder Morgen meiner Sommerferien 1994 stand im Zeichen der US-amerikanischen Krankenhausserie „Notruf California“, die damals ab 9 Uhr auf RTL ausgestrahlt wurde. Doch was fasziniert einen neunjährigen Bub an einer Krankenhausserie? Krankenhausserie ist möglicherweise etwas missverständlich, denn in der TV-Show mit dem Originaltitel „Emergency!“ geht es in aller erster Linie um ein zweiköpfiges Team von Notfallsanitätern, die auf einer Feuerwache des L.A. County Fire Departments stationiert sind. Pro Folge wird das Rettungsassistenten-Duo zu mehreren Einsätzen gerufen, bei denen es nicht um körperzerreißende Explosionen oder spektakuläre Massenkarambolagen, sondern realistische Unfälle wie das versehentliche Verschlucken eines Bierdosenöffners geht. Unterstützung erhalten sie dabei von den Ärzten des Rampart-General-Hospitals, welche – zumindest spiegeln es meine Erinnerungen so wieder – die Schnarchtassen dieser an sich grandiosen Serie sind.

 

Eine starke Familie (1991-1998)

Möchte man dem stets zuverlässigen Internet-Wunderwerk Wikipedia Glauben schenken, sind 13,6% der deutschen Haushalte mit Kindern unter 18 Jahren sogenannte Stief- bzw. Patchwork-Familien. Familien also, in die mindestens ein Elternteil ein Kind aus einer früheren Beziehung mitbringt. Die US-amerikanische Sitcom „Eine starke Familie“ nahm sich diesem soziokulturellen Phänomen an und präsentierte mit den Lamberts und den Fosters zwei Familien, die zumindest seitens der Kinder zur Großfamilie wider Willen fusionieren. Herrlich, zumindest in meinem Gedächtnis.

 

Thunder In Paradise (1994)

Schon der bescheuerte Untertitel, den die deutschen Fernsehzuschauer untergejubelt bekommen haben, hätte einen stutzig machen sollen: „Heiße Fälle, coole Drinks“ ist mindestens so dämlich wie der Rest von „Thunder In Paradise“ – Hulk Hogans verzweifelter Versuch, in das lukrative Seriengeschäft einzusteigen. Von den Baywatch-Machern produziert, präsentiert sich die TV-Show rund um die ausgedienten Navy SEALs Hurricane und Bru, die mit ihrem High-Tech-Speedboat Thunder böse Buben hinter schwedische Gardinen bringen möchten, dermaßen trashig, dass ich mir nicht vorstellen kann, die Sendung selbst damals mit frischen zehn Jahren als irgendwie wertig empfunden zu haben. Das zur Fernsehserie gewordene Match zwischen Doink The Clown und 1-2-3-Kid. Oder ganz einfach “Knight Boat”, wie die Kollegen von Trash-O-Meter “Thunder In Paradise” in einem unterhaltsamen Selbstversuch getauft haben.

 

Den ersten Teil gibt es hier!

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